Wolfsburg - Positive Überraschung! Der VfL Wolfsburg ist zwar im Europa-League-Play-off gegen den AEK Athen (1:2) ausgeschieden, hat sich dann aber gefangen und spielt eine konstant starke Bundesliga-Saison.

Mit satten 54 Punkten aus 27 Partien sitzt die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner (46) RB Leipzig dicht im Nacken und hat nur noch drei Punkte Rückstand auf die Roten Bullen.

Nun ist den Wölfen sogar zuzutrauen, dass sie sich am Ende die Vizemeisterschaft sichern. Schließlich stellen sie mit den Sachsen zusammen die beste Abwehr der Liga (nur 22 Gegentore) und haben mit Sturmbulle Wout Weghorst (28) zudem einen treffsicheren Angreifer, der in wettbewerbsübergreifend 34 Einsätzen 22 Saisontore erzielt und sieben Vorlagen gegeben hat.

Ein solcher Goalgetter geht RB ab, das wurde auch im Spitzenspiel gegen den FC Bayern München (0:1) deutlich.

Die individuell höhere Klasse besitzen die Leipziger dennoch. Allerdings hat Wolfsburg die zwischenzeitliche Krise überwunden und gewann die vergangenen drei Begegnungen mehr oder weniger überzeugend.

Nun hat der VfL allerdings die Wochen der Wahrheit vor sich: Nacheinander geht es gegen Eintracht Frankfurt, die Bayern, den VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, den 1. FC Union Berlin, ehe es zum direkten Duell mit dem Team von Coach Julian Nagelsmann (33) kommt. Am letzten Spieltag empfängt man dann den 1. FSV Mainz 05.

Das Restprogramm spricht also klar für RB. Denn die nächsten Gegner der Sachsen heißen SV Werder Bremen, TSG 1899 Hoffenheim und 1. FC Köln. Erst danach wird es auch für Leipzig auf dem Papier her schwerer: Stuttgart, der BVB, Wolfsburg und Union heißen die letzten Bundesliga-Gegner.

Es wäre also eine Überraschung, wenn die Niedersachsen RB tatsächlich noch abfangen könnten.

Doch mit dem fantastisch aufgelegten Keeper Koen Casteels (28), dem exzellenten Rechtsverteidiger Ridle Baku (22), der noch auf Joachim Löws (61) DFB-EM-Zug aufspringen will, Abwehrchef John Anthony Brooks (28), Shooting-Star Maxence Lacroix (21) und dem dynamischen Linksverteidiger Jérôme Roussillon (28) verfügt der VfL über eine sattelfeste, hochklassige und eingespielte Defensive.

Das Prunkstück ist allerdings das zentrale Mittelfeld. Maximilian Arnold (26) zeigt hier herausragende Leistungen, was auch für Xaver Schlager (23) und Yannick Gerhardt (26) gilt. Diese drei haben exzellente Fähigkeiten, ergänzen sich gut und sind daher nur schwer zu überwinden.

Und dann ist da ja auch noch Weghorst. Wenn die Wölfe im Flow bleiben und auch die kommenden Kracherduelle für sich entscheiden sollten, müssen die Roten Bullen aufpassen, nicht noch abgefangen zu werden.