Bietigheim - Der Schmerz sitzt tief! Die SG BBM Bietigheim muss nur ein Jahr nach dem Aufstieg in die Handball-Bundesliga wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Besonders bei Bietigheim-Coach Iker Romero (44) ist der Frust groß - und richtet sich vor allem gegen einen Liga-Konkurrenten.
Denn die Rhein-Neckar Löwen, für die weder das internationale Geschäft noch der Abstieg noch in Reichweite waren, flogen am spielfreien Wochenende Ende Mai nach Mallorca - nach der Rückkehr gab es dann eine herbe 26:33-Klatsche gegen den stark abstiegsbedrohten TVB Stuttgart.
Jetzt ist klar: Die zwei Punkte, die Stuttgart sich damit sicherte, waren mehr als entscheidend, denn durch einen knappen 29:28-Sieg gegen Leipzig schoben die Schwaben sich am letzten Spieltag noch an Bietigheim vorbei, das gegen Vizemeister Magdeburg mit 25:35 verlor.
Entsprechend groß war die Wut über den Kurztrip der Löwen bei Romero.
"Erlangen hat sein Bestes gegeben, mit seinem Etat. Stuttgart hat sein Bestes gegeben, mit mehr Etat. Und das ist fair, denn der Sport ist so. Wenn eine Mannschaft nach Malle geht vor dem Spiel gegen Stuttgart, die Rhein-Neckar Löwen, das ist nicht fair", schimpfte der Coach beim Streaming-Anbieter Dyn.
Handball-Bundesliga: Iker Romero rechnet mit den Rhein-Neckar Löwen ab
Auch persönlich ging er die Verantwortlichen beim Liga-Konkurrenten an.
"Sebastian Hinze [Trainer der Rhein-Neckar Löwen, Anm. d. Red.], Uwe Gensheimer [sportlicher Leiter, Anm. d. Red.] und alle Spieler: Das werde ich niemals vergessen! Nicht wegen mir, wegen diesen 17 Leuten", redete sich der spanische Weltmeister von 2005 in Rage und deutete auf seine Profis.
"Das ist ohne Respekt. Null, null Respekt", tobte Romero und kündigte an: "Das kommt immer zurück."
Trotz des Wutausbruchs fand der 44-Jährige aber auch positive Worte an dem für Bietigheim so traurigen Nachmittag.
Er sei der stolzeste Trainer der Welt, einfach so, betonte Romero: "Ich bin stolz ohne Ende auf diese 17 Spieler."