Im Schongang zur Klatsche: Deutschland holt sich vorm Halbfinale Abreibung ab!

Köln - Dank doppelter Schützenhilfe waren die deutschen Handballer schon vor dem abschließenden Hauptrunden-Duell gegen Kroatien für das Halbfinale der Europameisterschaft qualifiziert. Im Schongang setzte es anschließend jedoch einen deftigen Rückschlag, denn das DHB-Team schoss Keeper Dominik Kuzmanovic berühmt und kassierte eine 24:30-Klatsche.

Der Geburtstagswunsch ging schon vor dem Anpfiff gegen Kroatien in Erfüllung: Deutschland steht im Halbfinale der Handball-EM!
Der Geburtstagswunsch ging schon vor dem Anpfiff gegen Kroatien in Erfüllung: Deutschland steht im Halbfinale der Handball-EM!  © Tom Weller/dpa

Dank des 35:32-Sieges der Franzosen am frühen Abend gegen Ungarn und des 26:24-Erfolges der Isländer am Nachmittag gegen Österreich hatten die EM-Gastgeber das Ticket für die Runde der letzten vier Mannschaften schon vorzeitig gelöst.

Dort trifft die Truppe von Alfred Gislason (64) nun am Freitag (20.30 Uhr) auf Dänemark. Im zweiten Halbfinale misst sich Frankreich außerdem mit den Schweden.

Gegen den Weltmeister braucht es dann definitiv eine bessere Leistung als am Mittwoch gegen Kroatien.

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Die Bedeutungslosigkeit der Partie merkte man den Adlerträgern in der Kölner Lanxess Arena auch sofort an.

Viele Fehler prägten die Anfangsphase, dafür bestachen sowohl Andi Wolff im deutschen Tor als auch sein Gegenüber Kuzmanovic mit starken Paraden.

Im Schongang setzte es für Nils Lichtlein (l.) und Co. gegen Kroatien eine deftige Schlappe.
Im Schongang setzte es für Nils Lichtlein (l.) und Co. gegen Kroatien eine deftige Schlappe.  © Tom Weller/dpa

Dominik Kuzmanovic führt Kroatien gegen ein schwaches DHB-Team zum Sieg

Vor allem im zweiten Durchgang biss sich das DHB-Team am kroatischen Keeper Dominik Kuzmanovic (l.) die Zähne aus.
Vor allem im zweiten Durchgang biss sich das DHB-Team am kroatischen Keeper Dominik Kuzmanovic (l.) die Zähne aus.  © Federico Gambarini/dpa

Da der 22-jährige Kroate sogar noch besser drauf war, zog sein Team zwischenzeitlich bis auf drei Treffer weg. Erst nach 25 Minuten wachten die DHB-Handballer auf, spielten sich dann aber umgehend in einen Rausch.

Durch einen tollen Lauf mit vier Toren ohne kroatische Antwort ging die Gislason-Truppe in der Folge sogar mit einer 14:13-Führung in die Pause.

Allerdings brach die bis dato solide Chancenverwertung im zweiten Abschnitt und nach der großen Halbzeit-Rotation vom Bundestrainer komplett ein. Plötzlich wollte die Kugel einfach nicht mehr im gegnerischen Kasten landen, Kuzmanovic wuchs zudem mit 22 Paraden immer weiter über sich hinaus.

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Auch vorn hatte die Mannschaft vom Balkan vermehrt leichtes Spiel, es wurde bitter für Juri Knorr und seine Kollegen. Nach einem 6:0-Feuerwerk hieß es knapp zehn Minuten vor dem Ende 19:25 aus deutscher Sicht.

Ein kurzes Aufbäumen des EM-Gastgebers beantworteten die Kroaten in Person von Mateo Maras und Igor Karacic, die den Sieg endgültig eintüteten.

Am Halbfinal-Einzug der Deutschen änderte die deftige Pleite zwar nichts mehr, Selbstvertrauen konnte sich das DHB-Team vor dem Hammer-Duell gegen Dänemark so aber sicher nicht holen.

Originalmeldung von 20.29 Uhr, aktualisiert 22.06 Uhr.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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