Dresden - Mindestens 60 Minuten gibt André Haber (39) während der Spiele des HC Elbflorenz alles. Nicht selten vermisst er dabei seine gesamte Coaching-Zone. Dass der Trainer trotz aller Emotionen den richtigen Ton trifft, das beweist die Verleihung der Goldenen Pfeife.
"Ich war überrascht, positiv überrascht", gestand Haber zu seiner Wahl: "Aus so einem Pool ausgewählt zu werden - das ehrt mich einfach."
Nach skandinavischem Vorbild wählten die deutschen Schiedsrichter zum vierten Mal einen Spieler, Trainer, Offiziellen oder Fan, der sich durch seinen respektvollen Umgang im Miteinander ausgezeichnet hat.
Dieses Gremium kürte jetzt den Trainer der Dresdner - und verlieh ihm dafür die Goldene Pfeife, die er bald auch tatsächlich überreicht bekommt.
"Es gibt schon manchmal einen Ausbruch", gesteht der HCE-Coach. Eine Situation, die genau so einen "Ausbruch" zur Folge hätte haben können, war das klare Tor von Doruk Pehlivan (27) vergangene Woche im DHB-Pokalspiel gegen die MT Melsungen (46. Minute), das nicht gegeben wurde.
"Die Schiedsrichterleistung war exzellent", lässt der Trainer der Elbestädter trotzdem keinen Zweifel am souveränen und ansonsten fehlerfreien Auftritt der beiden Unparteiischen aufkommen. Und genau damit unterstreicht er, weshalb die Jury mit ihrer Auswahl genau den Richtigen traf.
André Haber zieht Ruhe aus seiner Erfahrung
"Ich bin schon so, dass ich versuche, sachlich draufzugucken. Mich nerven natürlich auch Sachen und ich bin auch emotional", räumt Haber ein: "Aber mit meiner Erfahrung fällt es mir ein bisschen leichter, die Ruhe zu bewahren. Und ich denke schon, dass ich einen guten Umgang pflege - das macht mir einfach Spaß."
Dass der Preis nicht nur symbolischen Wert für ihn hat, sondern dem 39-Jährigen tatsächlich etwas bedeutet, beweist vor allem eine Tatsache: Mit Christian Prokop (46, 2022), Jasmin Camdzic (55, 2023) und Sebastian Hinze (46, 2024) kann Haber alle vorherigen Preisträger aufzählen.
Nun reiht er sich selbst in diese Reihe ein.