Drei Sekunden fehlen! HC Elbflorenz scheidet trotz grandioser Leistung im Pokal aus
Dresden - Drei Sekunden vor der nächsten Sensation! Der Zweitligist HC Elbflorenz zeigte im Achtelfinale des DHB-Pokals eine grandiose Leistung gegen den Bundesliga-Neunten MT Melsungen.
Er führte bis kurz vor Schluss 25:24, kassierte aber noch den Ausgleich. Die Tiger verloren vor 2704 Zuschauern (ausverkauft) mit 30:32 (14:12/25:25) nach Verlängerung. Eine sehenswerte Niederlage, Respekt!
"Das Schlimmste, was wir machen können, ist, den Gegner zu leichtzunehmen", sagte Melsungens Nationalspieler Timo Kastening vor dem Spiel. So richtig zugehört hatten seine Kollegen nicht.
Auch die Runde zuvor hatte wohl kein Hesse auf dem Schirm, als der HCE die Hamburger aus dem Wettbewerb warf. Denn: In Durchgang eins spielte ausnahmslos Dresden.
Die Tiger drehten in ihrem Käfig auf. Die Jungs um den bärenstarken Marino Mallwitz im Tor leisteten nicht nur Widerstand, sie spielten munter drauflos, zeigten eine kaum für möglich gehaltene Leistung, führten 9:5 (20.) und zur Pause 14:12.
Allein Julius Dierberg traf in Durchgang eins fünfmal, am Ende waren es neun Tore. Was für ein Spiel! Das war eine Schau, obwohl Dresden körperlich unterlegen war, Melsungen hatte Schränke aufgeboten.
Eine irre zweite Hälfte ohne Happy End für den HC Elbflorenz
Dainis Kristopans zum Beispiel - 2,15 Meter groß, 135 Kilogramm schwer, Schuhgröße irgendwas um die 50. Er nahm einem das Licht in der Halle. Der Lette stand beim Gang in die Halle neben einem - Genickstarre!
Die zweite Hälfte? Irre! Melsungen kam, zog auf drei Punkte weg - 19:22 (51.). Doch der HCE wollte nicht klein beigeben, fightete sich zurück, lag selbst wieder 23:22 (54.) vorn.
In der Halle saß längst keiner mehr. 24:23, 24:24, 25:24 durch Jonas Thümmler 40 Sekunden vor Schluss. Tollhaus! Wahnsinn! Und dann der Ausgleich drei Sekunden vor der Sirene. Verlängerung!
Das späte Tor zog dem HCE den Stecker. In den zusätzlichen zwei Mal fünf Minuten traf Melsungen am Anfang viermal (29:25/64.) und ließ sich das nicht mehr nehmen. Dennoch: Kompliment, Dresden!
Titelfoto: Lutz Hentschel

