HCE-Keeper Marino Mallwitz: Der eiskalte Killer warnt vor den Wölfen!

Dresden - Er ist freundlich, macht einen sympathischen Eindruck, wirkt harmlos. Und trotzdem: Er ist ein ausgefuchster, ein eiskalter Killer: Der neue HCE-Keeper Marino Mallwitz (25) ist ein Meister seines Fachs, ein Siebenmeter-Killer. Vergangene Saison hat er 41 (!) Strafwürfe pariert. Damit ist der 25-Jährige, der im Sommer von den Wölfen Würzburg nach Dresden wechselte, die absolute Nummer eins in der 2. Bundesliga.

Marino Mallwitz (25) mit bösem Blick oder einfach voll konzentriert? Fakt ist, der 25-Jährige ist ein Siebenmeter-Killer.
Marino Mallwitz (25) mit bösem Blick oder einfach voll konzentriert? Fakt ist, der 25-Jährige ist ein Siebenmeter-Killer.  © Lutz Hentschel

Sein Können stellte er gleich in seinem ersten Pflichtspiel für den HC Elbflorenz unter Beweis. Beim 31:21-Pokalsieg gegen Bayer Dormagen entschärfte er drei Siebenmeter von drei verschiedenen Werfern, Kill-Quote 100 Prozent. Wie geht das?

"Das liegt vor allem an der Vorbereitung. Ich hatte alle drei Schützen schon mal beim Siebenmeter vor mir oder habe sie im Video gesehen. Der Siebenmeter ist ein Spiel im Spiel. Du musst lange warten. Natürlich ist es auch eine Frage der Erfahrung. Ich bin schon einige Jahre in der 2. Liga dabei. Gegen Dormagen, das war der Idealfall. Bei Schütze eins und drei kam es so, wie ich mich vorbereitet hatte. Beim zweiten war es meine Reaktion. Da habe ich geguckt, was er macht", erklärt Marino. Und ergänzt: "Siebenmeter machen Spaß."

Doch nicht nur in dieser Rubrik stand Mallwitz vergangene Saison in der 2. Bundesliga ganz klar an der Spitze, auch mit seinen überragenden 347 Paraden in 38 Spielen. Im Pokalduell gegen Dormagen am vergangenen Sonntag waren es 18!

Rein privat ist Marino Mallwitz (25) ein freundlicher, aufgeschlossener Typ.
Rein privat ist Marino Mallwitz (25) ein freundlicher, aufgeschlossener Typ.  © Lutz Hentschel

Der neue HCE-Keeper Marino Mallwitz arbeitet Spiele intensiv auf

Der neue HCE-Keeper Marino Mallwitz (25, r.) im Pokalspiel gegen Dormagen in Aktion.
Der neue HCE-Keeper Marino Mallwitz (25, r.) im Pokalspiel gegen Dormagen in Aktion.  © Matthias Rietschel

Die Vorbereitung ist für den gelernten Bankkaufmann das A und O. Neben dem Videostudium des Gegners mit der Mannschaft investiert er für jedes Spiel noch einmal drei bis vier Stunden daheim: "Ich schaue mir immer möglichst aktuelle Spiele an. Es gibt auch spezielle Mitschnitte, die ich analysieren kann."

Doch das allein reicht dem Keeper nicht. Neben der Vor- gibt es auch eine Nachbereitung. "Egal wie kaputt ich nach einem Spiel bin, ich kann nie schlafen. Ich setze mich dann am späten Abend oder in der Nacht, wenn meine Freundin schon schläft, hin und schau mir das Video an. Ich will alles möglichst schnell mit meinen Erinnerungen an das Spiel verarbeiten."

Auf die Frage, welche Rituale er hat, antwortet Marino: "Zu viele." Nach einer kurzen Pause zählt er (zumindest) drei auf: "Vor jedem Heimspiel esse ich das Gleiche - Hähnchenpfanne mit Paprikanudeln. Bevor ich zur Halle fahre, gehe ich noch einmal duschen. Und bei meiner eigenen Erwärmung vor Spielbeginn habe ich immer die gleichen Abläufe."

Marino Mallwitz warnt vor den Wölfen Würzburg

Marino Mallwitz (25) zeigte 18 Paraden, hatte allen Grund zum Jubeln.
Marino Mallwitz (25) zeigte 18 Paraden, hatte allen Grund zum Jubeln.  © Matthias Rietschel

Das wird am morgigen Sonntag nicht anders sein, wenn der HC Elbflorenz zum ersten Zweitliga-Punktspiel der neuen Saison die Wölfe Würzburg, den Ex-Verein von Marino Mallwitz, empfängt.

"Das wird emotional, wenn ich meine ehemaligen Mitspieler in der Halle wiedersehe, da kommt bei mir dann schon ein bisschen Nervosität auf. Das muss ich für mich in ein gutes Spiel ummünzen", sagt der Torhüter und warnt zugleich seine Teamkollegen.

"Würzburg ist ein Gegner, den man nicht unterschätzen darf. Die Mannschaft steht mit dem Rücken zur Wand. Hat alle Testspiele in der Vorbereitung und auch das Pokalspiel verloren. Die kommen hierher, wollen es uns jetzt erst recht zeigen. Das wird gefährlich. Wir müssen genauso in die Partie gehen wie gegen Dormagen, das muss unser Anspruch sein."

Titelfoto: Matthias Rietschel

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