HCE-Chefcoach Rico Göde über Verstärkungen, Liga-Favoriten und Zielstellung: "Ich kann mit Druck umgehen!"

Dresden - Der HC Elbflorenz startet am heutigen Sonntag (17 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die Wölfe Würzburg in seine sechste Zweitliga-Saison. TAG24 sprach kurz vorm Auftakt mit Chefcoach Rico Göde (40).

Chefcoach Rico Göde (40) schaut nicht nur auf seine Mannschaft, sondern auf den gesamten Verein.
Chefcoach Rico Göde (40) schaut nicht nur auf seine Mannschaft, sondern auf den gesamten Verein.  © Lutz Hentschel

TAG24: Ihr Vereins-Präsident Uwe Saegeling hat klar formuliert, dass der HCE in den nächsten drei Jahren ganz oben angreifen will. In dieser Saison heißt das Ziel "mindestens Platz vier". Im Vorjahr kam Ihre Mannschaft auf Rang neun ein. Wie groß ist der Druck, mit dem Mannschaft und Trainerteam in das Spieljahr starten?

Göde: "Der Druck ist damit erhöht. Es ist eine legitime Ansage unseres Präsidenten, der viel in den Verein investiert. Ich kann damit umgehen, ich will vorwärtskommen. Wir sind als Mannschaft ambitioniert. Der Plan ist sportlich, weil da nicht nur das Sportliche dazugehört. Wir müssen auch wirtschaftlich zulegen."

TAG24: Abgesehen von der Platzierung, welche Ziele haben Sie als Trainer?

Wieder volle Halle beim HCE: "Das macht mich stolz!"
HC Elbflorenz Wieder volle Halle beim HCE: "Das macht mich stolz!"

Göde: "Wir müssen in Abwehr und Angriff davon profitieren, dass wir als Truppe schon eine Weile zusammenspielen. Wir dürfen keine drei Gegentore in Folge kassieren, aber auch keine drei Angriffe in Folge ohne Torerfolg laufen. Ich will sehen, dass alle gefährlicher sind. Wir wollen eklig sein gegen jeden Gegner. Die Jungs fordern das aber auch von sich selbst, das Bewusstsein ist da."

TAG24: Mit dem griechischen Rückraumspieler Christos Mylonas und Torhüter Marino Mallwitz haben Sie nur zwei neue Spieler geholt. Hat das finanzielle Gründe?

Göde: "Nein. Es ist ja auch immer eine Frage, wie viele Verträge auslaufen. Wir wollten auf diesen Positionen an Qualität gewinnen, uns punktuell verbessern. Als Truppe sind wir gefestigt, haben vergangenes Jahr die Fehlerquote gesenkt. Zum Stichwort Finanzen: Wir sind bis jetzt gut durchgekommen. Aber wirtschaften müssen wir alle, ganz besonders in dieser schwierigen Zeit. Der Dank gilt unseren Sponsoren. Ohne die würden wir jetzt nicht da stehen, wo wir sind."

Rico Göde (40, r.) sagt über seinen neuen Co-Trainer Fabian Bergers-Metzner: "Er macht einen guten Job."
Rico Göde (40, r.) sagt über seinen neuen Co-Trainer Fabian Bergers-Metzner: "Er macht einen guten Job."  © Lutz Hentschel

Elbflorenz-Coach Rico Göde erwartet enges Aufstiegsrennen: "Es wollen einige hoch"

Rico Göde (40, r.) mit Neuzugang Christos Mylonas.
Rico Göde (40, r.) mit Neuzugang Christos Mylonas.  © Lutz Hentschel

TAG24: Haben Sie Ihren Wunschkader zusammen?

Göde: "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben viele gute Typen drin. Es geht nicht nur um die Tore auf dem Feld, sondern auch um das, was neben der Platte passiert. Das Gefüge ist sehr gesund."

TAG24: Welche Vereine sind die Favoriten in dieser Saison?

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Göde: "Schwierig. Bundesliga-Absteiger Balingen ist gut. Hagen hat einen überragenden Kader. Eisenach, im Vorjahr Dritter, ist stark. Es wollen einige hoch, das wird eng. Verletzte werden dabei ein Thema sein."

TAG24: Wegen des Krieges in der Ukraine wird Serienmeister Motor Saporischschja als Gast die komplette Saison in der 2. Bundesliga absolvieren. Spieler und Trainer leben derzeit in Düsseldorf, wo auch die Heimspiele ausgetragen werden. Wie sehen Sie das?

Göde: "Geopolitisch ist das sicher gut. Handballer helfen Handballern. Für mich ist das auch eine coole Sache, mal gegen einen anderen Kontrahenten mit einem anderen Stil zu spielen. Die Ergebnisse zählen nicht in der Tabelle, entscheiden also nicht Auf- oder Abstieg. Die Frage für die Zweitligisten wird deshalb sein: In welcher Besetzung treten sie gegen Saporischschja an? Finanzielle Belastungen kommen auf die Vereine bei der Auswärtspartie in Düsseldorf nicht zu. Die HBL übernimmt die Kosten für Reise und Übernachtung."

HCE-Trainer Rico Göde über Saisonstart: "Unser Auftaktprogramm hat es in sich"

Macht Rico Göde (40) mit seinen Männern 2022/23 einen großen Sprung nach oben?
Macht Rico Göde (40) mit seinen Männern 2022/23 einen großen Sprung nach oben?  © Lutz Hentschel

TAG24: In der Saison 2022/2023 gibt es keine Doppelspiel-Wochenenden. Sie starten mit einem Heimspiel und müssen am zweiten Weihnachtsfeiertag auch nicht reisen, sondern haben gegen Dessau ein Ost-Derby in eigener Halle. Ein idealer Spielplan also?

Göde: "Nicht zu vergessen: Das letzte Saisonspiel gegen Balingen bestreiten wir auch daheim. Es stimmt, wir haben einen Spielplan, über den wir uns nicht beschweren können. Aber Fakt ist auch: Unser Auftaktprogramm hat es in sich."

TAG24: Mit welchen Wünschen und Erwartungen starten Sie in die neue Saison?

Göde: "Ich hoffe, dass wir als Verein einen guten Job machen. Dass wir viele Menschen für den Handball gewinnen und die Zuschauer in unserer Halle begeistern können. Dazu ist jetzt ein guter Saisonstart wichtig. Ich hoffe, dass es in dieser Saison keine Einschränkungen durch Corona geben wird und unsere Mannschaft von schweren Verletzungen verschont bleibt."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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