Frankreich - Die Handball-Welt muss sich mit einem heftigen Skandal auseinandersetzen! Die Justiz hat Ermittlungen gegen den ehemaligen Bundesliga-Torhüter und jetzigen Präsidenten der französischen Handball-Liga, Bruno Martini (52), wegen des Verdachts des Missbrauchs von Minderjährigen und Besitzes kinderpornografischer Aufnahmen eingeleitet.

Der 52-Jährige, der in Deutschland für den THW Kiel und HC Wuppertal spielte, wurde laut einem Bericht des Senders "France Info" am Montag festgenommen.

Erschreckend: Martini soll die Vorwürfe eingeräumt und einer einjährigen Bewährungsstrafe zugestimmt haben. Ob das Strafmaß tatsächlich bei dieser geringen Strafe bleibt oder ob die französische Justiz eine längere Haftstrafe anstrebt, ist unklar.

Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra (44) äußerte sich am Mittwoch auf Twitter. "Wie jeder heute Morgen bin ich zutiefst schockiert über die Informationen, die die Justiz aufgegriffen hat", schrieb die 44-Jährige in einem Post.

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Auch die Instanzen des Handballsports haben sich schnell mobilisiert und würden sich über die Lage beraten. Der französische Handballverband distanzierte sich bereits vom 52-Jährigen und hat mittlerweile ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

"Der Handballverband hat heute mit Erstaunen die äußerst schwerwiegenden Tatsachen zur Kenntnis genommen, die Bruno Martini, dem Präsidenten der Liga, vorgeworfen werden und die er anscheinend zugibt. Diese werden in unserem Sport keinen Platz haben", verkündete der Verband in einer offiziellen Mitteilung.

Martini gewann mit der französischen Nationalmannschaft 1995 und 2002 die Handball-Weltmeisterschaft und nahm in den Jahren 1996 und 2000 an den Olympischen Spielen teil.

In der deutschen Bundesliga spielte er rund um die Jahrhundertwende von 1999 bis 2000 für den HC Wuppertal. Nach seinem eigentlichen Karriereende 2009 kehrte der Schlussmann direkt wieder auf die Handballbühne zurück und ersetzte den damals verletzten Andreas Palicka (36) beim THW Kiel. Im selben Jahr wurde er mit den Kielern Deutscher Meister.

Zudem holte er mit dem französischen Top-Klub Montpellier HB 2003 den Champions-League-Titel.

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Der THW Kiel sowie der HC Wuppertal haben sich bislang noch nicht zu dem Fall um ihren ehemaligen Spieler geäußert.