Olympia-Traum lebt: Deutsche Handballer siegen klar zum Auftakt - aber mit alten Problemen

Hannover - Ein Auftakt nach Maß oder doch eher die Fortführung altbekannter Probleme? Die deutsche Handball-Nationalmannschaft löst die Pflichtaufgabe Algerien auf dem Weg zur Olympia-Qualifikation letztendlich zwar souverän mit 41:29 (16:13). Die DHB-Auswahl muss in den kommenden Spielen aber eine Schippe drauflegen.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft um Julian Köster feiert zwar einen hohen Sieg über Algerien, war aber nicht immer so überlegen, wie das Ergebnis glauben lässt.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft um Julian Köster feiert zwar einen hohen Sieg über Algerien, war aber nicht immer so überlegen, wie das Ergebnis glauben lässt.  © Swen Pförtner/dpa

Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason hatte eigentlich stark begonnen: Nach einer Viertelstunde führte das DHB-Team bereits mit sechs Toren (12:6), doch dann schlich sich mal wieder der Schlendrian ein.

Wie schon bei der EM im Januar hatte Deutschland zwar Möglichkeiten, nutzte diese jedoch nicht. Nur der Tatsache, dass die Algerier den Ball genauso wenig im Tor unterbrachten, war es geschuldet, dass Deutschland seine Führung verwalten konnte.

Eine Überzahl-Situation brachte in der 25. Minute die erste Sieben-Tore-Führung, aber dann nahmen die Fehler überhand.

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Es folgte kein weiterer deutscher Treffer in der ersten Halbzeit, stattdessen stellten die Afrikaner ihre Patzer immer mehr ab und kamen auf 16:13 ran. Mit diesem wenig beruhigenden Vorsprung ging es in die Pause.

Olympia-Qualifikation: 20 Minuten vor Schluss dreht Deutschland gegen Algerien auf

Renars Uscins (l.) erwischte einen glänzenden Tag und erzielte 10 Tore für die DHB-Auswahl.
Renars Uscins (l.) erwischte einen glänzenden Tag und erzielte 10 Tore für die DHB-Auswahl.  © Swen Pförtner/dpa

Als es wirkte, als ob die DHB-Auswahl die Partie endgültig aus der Hand geben würde und Algerien auf zwei Tore rankommen ließ (17:15), schienen die Spieler endlich den Ernst der Lage zu begreifen - und auf einmal lief es wie am Schnürchen.

Innerhalb weniger Minuten schraubte Deutschland die Führung auf satte zehn Treffer hoch, präsentierte sich auf einmal souverän und als ob es keine Schwächephase gegeben hätte.

Auch die zweite Reihe durfte in den letzten zehn Minuten noch auf die Platte, sicherte den Erfolg ab: Mit einem 41:29 bezwang die deutsche Handball-Nationalmannschaft den zugegebenermaßen schwächsten Gegner des Qualifikationsturniers.

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Gegen die kommenden Gegner aus Österreich und Kroatien muss das DHB-Team dann aber dauerhaft die Leistung der zweiten Hälfte zeigen.

Schließlich geht es nicht nur um die Olympia-Qualifikation, sondern auch die daran geknüpfte Zukunft von Bundestrainer Gislason und ein wenig auch um eine Revanche für die EM: Gegen Österreich mühte sich das deutsche Team zu einem Unentschieden, Kroatien gewann das Duell gar mit 30:24.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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