SCM-Trainer über Anschlag in Magdeburg: "Abhaken kann man das nie"

Von Gerald Fritsche

Magdeburg - Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember hat auch das Leben von SCM-Trainer Bennet Wiegert (43) verändert.

Trainer Bennet Wiegert (43) wurde in Magdeburg geboren.
Trainer Bennet Wiegert (43) wurde in Magdeburg geboren.  © Marco Wolf/dpa

"Ich bin in dieser Stadt geboren, es ist meine Heimatstadt. Ich bezweifle, dass man da jemals drüber wegkommt. Es wird uns das ganze Leben irgendwie begleiten", sagte der Coach des Handball-Bundesligisten in einer Medienrunde vor dem ersten Spieltag nach der WM-Pause.

Der SC Magdeburg spielt dabei am Samstag beim THW Kiel.

Mit und in der Mannschaft wurde darüber gesprochen. "Wir sind in der Aufarbeitung jetzt so weit, dass ich uns in der Lage sehe, wieder Handball zu spielen", sagte Wiegert.

Der Anschlag gehöre nun zur Geschichte von Magdeburg dazu. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir so eine Geschichte niemals schreiben müssen", betonte der Trainer.

Am 20. Dezember 2024 raste Täter Taleb A. (50) über den Magdeburger Weihnachtsmarkt und tötete sechs Menschen.
Am 20. Dezember 2024 raste Täter Taleb A. (50) über den Magdeburger Weihnachtsmarkt und tötete sechs Menschen.  © Jan Woitas/dpa

Keine psychologische Hilfe in Anspruch genommen

Man müsse mit der Mannschaft so arbeiten, dass man es verarbeitet bekommt. "Aber abhaken kann man das nie", sagte Wiegert. Die Bundesliga habe sich sehr solidarisch gezeigt. Es habe viele Gespräche mit Außenstehenden gegeben, die sehr geholfen hätten.

Von psychologischer Unterstützung habe man erst einmal Abstand genommen, weil es keine Anzeichen gab, dass dies nötig sei.

"Wir alle haben ja keine Erfahrung mit solchen Situationen. Wir haben versucht, es so zu regeln, wie man das als Laie macht, über Gespräche einen gewissen Abschluss der Situation zu finden", sagte Wiegert.

Titelfoto: Bildmontage: Marco Wolf/dpa, Jan Woitas/dpa

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