Umstrittenes "Nicht-Tor": HC Elbflorenz prüft Einspruch

Dresden - "Ich bin gespannt wie das wird", hatte Marek Vanco vorm Wiedereinstieg des HC Elbflorenz nach der Corona-Zwangspause in den Liga-Betrieb gemeint. Fazit nach den 60 Minuten gegen den Dessau-Rosslauer HV: Der HCE hat eine ordentliche, kämpferisch sehr starke Partie, phasenweise auch guten Handball geboten, wurde dafür aber nicht belohnt.

Die Partie war stark umkämpft. Hier werden Sebastian Greß (l.) und Mindaugas Dumcius (2.v.r.) von der Dessauer Abwehr attackiert.
Die Partie war stark umkämpft. Hier werden Sebastian Greß (l.) und Mindaugas Dumcius (2.v.r.) von der Dessauer Abwehr attackiert.  © Matthias Rietschel

Denn am Ende eines aus Sicht von Dresden-Coach Rico Göde "intensiven und schönen Derbys" stand ein 28:29 auf der Anzeigetafel.

Bitter weil strittig. Und so war es kein Wunder, dass nach dem Abpfiff kaum über den Verlauf der Partie, sondern fast ausschließlich über eine einzige Szene gesprochen wurde.

Beim Stand von 28:28 wirft Sebastian Greß 48 Sekunden vor Ultimo aufs Dessauer Gehäuse, Keeper Philip Ambrosius bekommt die Hand an den Ball - vor oder hinter der Linie?

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Die Schiris entscheiden "kein Tor", mit dem letzten Angriff sichern sich die Gäste den Sieg.

Danach kochten die Emotionen hoch, fielen wohl auch unschöne Worte, zu denen DRHV-Coach Uwe Jungandreas später meinte: "Das hat mich befremdet."

Die Dresdner ließen auf dem Spielberichtsbogen vermerken, dass sie sich einen Einspruch vorbehalten.

Für den haben sie 48 Stunden Zeit.

Lukas Wucherpfennig.
Lukas Wucherpfennig.  © Lutz Hentschel

Hat der HC Elbflorenz Erfolgsaussichten mit dem Einspruch?

HCE-Trainer Rico Göde kann es nicht fassen: 48 Sekunden vor Schluss erkennen die Schiris den vermeintlichen Führungstreffer zum 29:28 für den HC Elbflorenz nicht an.
HCE-Trainer Rico Göde kann es nicht fassen: 48 Sekunden vor Schluss erkennen die Schiris den vermeintlichen Führungstreffer zum 29:28 für den HC Elbflorenz nicht an.  © Matthias Rietschel

Ob es wirklich dazu kommt, ist unklar, zumal die Erfolgsaussichten gegen null tendieren dürften. Stichwort Tatsachsenentscheidung!

War der Ball drin oder nicht? Lukas Wucherpfennig, mit 8/5 Toren Dresdens bester Schütze: "Ich denke ja." Hundertprozentig festlegen wollte sich der Rechtsaußen aber nicht.

Göde fand dann auch noch ein paar Worte zu dem spannenden und umkämpften Spiel, in dem sich bis auf die tolle Dresdner Anfangsphase (4:0/5.) nach dem 8:8 extrem eng zugegangen war.

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"Mit dem Start war ich zufrieden, wie insgesamt mit der ersten Halbzeit" meinte der Trainer: "In der zweiten haben wir dann nicht gut verteidigt. Insgesamt bin ich froh, dass nach der Quarantäne alle gut durchgekommen sind."

Titelfoto: Matthias Rietschel

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