New York - Sie sorgen seit Monaten für Aufruhr in der Leichtathletik-Szene, jetzt gibt es den ersten offiziellen Teilnehmer: Skandal-Sprinter Fred Kerley (30) will im Mai 2026 bei den "Doping-Spielen" in den USA den Weltrekord von Usain Bolt (39) über die 100 Meter knacken.
Aktuell ist der dreimalige Weltmeister sowie Silber- und Bronzemedaillengewinner für die Olympischen Sommerspiele suspendiert, da er gegen die Meldepflicht in Sachen Anti-Doping verstoßen haben soll. Kerley beteuerte zwar seine Unschuld, doch für die sogenannten "Enhanced Games" wird er definitiv leistungssteigernde Mittel einnehmen.
"Ich freue mich auf dieses neue Kapitel und darauf, bei den Enhanced Games anzutreten. Der Weltrekord war schon immer das ultimative Ziel meiner Karriere. Jetzt habe ich die Möglichkeit, meine ganze Energie darauf zu verwenden, meine Grenzen zu überschreiten und der schnellste Mensch aller Zeiten zu werden", wird Kerley in einer offiziellen Mitteilung zitiert.
Der von Bolt bei der WM 2009 aufgestellte Weltrekord von 9,58 Sekunden hat immer noch Bestand. Offiziell anerkannt werden wird eine mögliche Bestzeit vom Weltverband wohl kaum, wenn bewusst im Vorfeld der Veranstaltung gedopt wird. Dass ausgerechnet Kerley der erste Leichtathlet ist, der für diese umstrittene Veranstaltung präsentiert wird, verwundert viele in der Szene nicht.
Er gilt mittlerweile als Skandal-Sprinter, kam im Januar in Konflikt mit der Polizei, als er in Miami Beach von den Beamten mit einem Elektroschocker betäubt und anschließend festgenommen werden musste.
Im Schwimmen stehen bereits fünf Teilnehmer für die umstrittenen Doping-Spiele fest
Im Mai soll es dann zu einer Festnahme wegen häuslicher Gewalt gegen seine Ex-Freundin gekommen sein, der Anwalt von Fred Kerley widersprach entsprechenden Berichten aber.
Die Meldung über Kerleys Teilnahme an den Enhanced Games sorgte am Rande der aktuell in Tokio laufenden Weltmeisterschaft teilweise für Empörung.
Die norwegische Hürdensprintern Amalie Iuel (31) sagte dem Dagbladet: "Ich finde das widerlich. Ich finde, diese ganze Liga ist Unsinn und weder für den Sport noch für die Gesundheit förderlich. Ich finde es langsam sehr beängstigend, mit solchen Dingen anzufangen. Ich verstehe überhaupt nicht, warum er bei diesem Zirkus mitmachen will. Ich werde traurig, wenn ich das lese, denn dann fängt man an, darüber nachzudenken, wer sich noch dazu verleiten lassen könnte, zu wechseln. Ich würde so etwas jedenfalls nie tun."
Neben Kerley stehen im Schwimmen bereits die zweifache Weltmeisterin Megan Romano (34, USA), Europameister und Olympiafünfter von Paris 2024, Kristian Gkolomeev (32, Griechenland), James Magnussen (34, Australien), Andrii Govorov (33, Ukraine) und Josif Miladinov (22, Bulgarien) als Teilnehmer fest.
Es wird gemunkelt, dass horrende Summen wie eine Million Dollar für das Aufstellen eines neuen Weltrekordes vom Veranstalter geboten werden.