Schmerzhafter Fehler bei Leichtathletik-EM: Dieser Jubel kostet eine Medaille!

Rom (Italien) - Eigentlich ist es jedem Sportler bekannt: Erst hinter der Ziellinie wird gejubelt, sonst kommt noch jemand Schnelleres von hinten. Doch Europas Weltjahresbeste im Gehen, die Spanierin Laura García-Caro (29), lässt sich hinreißen - und sorgt so für ein Medaillendrama bei der Leichtathletik-EM.

Die spanische Geherin Laura García-Caro (29, v.) hatte in diesem Jahr bisher die beste Zeit über 20 Kilometer hingelegt, bei der EM blieb ihr aber nur der bittere vierte Platz.
Die spanische Geherin Laura García-Caro (29, v.) hatte in diesem Jahr bisher die beste Zeit über 20 Kilometer hingelegt, bei der EM blieb ihr aber nur der bittere vierte Platz.  © Andreas SOLARO / AFP

Den EM-Titel über 20 Kilometer sicherte sich die Italienerin Antonella Palmisano (32) überlegen vor ihrer Landsfrau Valentina Trapletti (38) - und auch dahinter schien es eigentlich eindeutig zu sein.

García-Caro kam allein ins Stadion eingelaufen und schnappte sich kurz vor dem Ziel die spanische Flagge, die sie sich um die Schultern band und so mit ausgestrecktem Arm und jubelnd die Ziellinie überqueren wollte.

Doch hinter ihr legte die Ukrainerin Ljudmyla Oljanowska (31) geradezu einen Schlusssprint hin - und fing die ungläubig dreinblickende García-Caro noch auf der Linie ab.

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Die Geherinnen beendeten das Rennen mit der gleichen Zeit - und dem Happy End für Oljanowska!

Leichtathletik-EM: Ljudmyla Oljanowska hat es "für das ganze Land getan"

Ljudmyla Oljanowska (31, r.) strahlte mit den italienischen Doppelsiegerinnen um die Wette.
Ljudmyla Oljanowska (31, r.) strahlte mit den italienischen Doppelsiegerinnen um die Wette.  © Anne-Christine POUJOULAT / AFP

García-Caro war im Anschluss verständlicherweise völlig aufgelöst.

"100 Meter vor dem Ziel habe ich zurückgeblickt und gesehen, dass ich 40 oder 50 Meter vor ihr lag, und ich dachte, sie würde mich nicht mehr einholen", sagte die 29-Jährige.

"Ich habe trotzdem noch alles gegeben, aber sie hat mich überholt. Obwohl ich gefeiert habe, bin ich Vollgas gelaufen. Ich bin sehr enttäuscht darüber, was passiert ist."

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Die strahlende Dritte Oljanowska konnte ihren Erfolg selbst fast kaum glauben: "Natürlich war ich auf dem letzten Kilometer und den letzten Metern müde, aber ich wollte diese Medaille unbedingt für mein Land gewinnen", erklärte die Ukrainerin.

Ihrem Heimatland widmete sie auch den Podestplatz: "Das Wichtigste ist, dass ich meiner Mutter, meinem Vater und der ganzen Ukraine ein großes Dankeschön sagen muss. Es ist ein sehr emotionaler Moment für mich."

Die Vorbereitung auf ihren Medaillentraum sei hart gewesen, sie trainiere zu Hause unter schwierigen Bedingungen, erzählte die Ukrainerin weiter. "Das war es, was mich am meisten zum Ziel getrieben hat. Ich habe es für das ganze Land getan."

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/X/@ImtiazMadmood (2)

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