"Immer die Gleichen": Deutsche Läuferin schießt nach WM-Drama gegen Konkurrenz
Tokio (Japan) - Drama um die deutsche Mittelstreckenläuferin Nele Weßel (25)! Im Halbfinale bei der Leichtathletik-WM über 1500 Meter geriet sie nach einer Rempelei schon früh ins Hintertreffen und ließ ihrem Frust darüber im Anschluss freien Lauf. Am Ende gab es aber doch ein Happy End für die Berlinerin.
"Es ist wieder Marta einfach", schimpfte Weßel nach ihrem Lauf am ZDF-Mikrofon: "Es sind schon immer wieder die Gleichen."
Doch was war passiert? Nach etwa der Hälfte der Strecke, Weßel lag gut im Rennen, hatte sich die Italienerin Marta Zenoni (26) durch das Feld gepflügt und dabei die Deutsche mehrfach angerempelt.
Die 25-Jährige geriet daraufhin ins Straucheln und konnte zwar einen Sturz noch vermeiden, war aber fortan abgeschlagen am Ende des Feldes und hatte keine Chance mehr auf das Finale.
"Es war total unruhig, ich bin extra wieder schnell los, um genau solchen Schubsereien aus dem Weg zu gehen", erzählte Weßel: "Aber Marta Zenoni hat mal wieder voll den Arm ausgestreckt und dann ... Ich weiß nicht genau, ob ich deshalb gefallen bin."
Als ihr die Bilder dann live im ZDF vorgespielt wurden, änderte Weßel jedoch klar ihre Meinung und sah die Verantwortung für das Geschehen bei ihrer Konkurrentin.
Leichtathletik-WM: Nele Weßel rückt ins Finale über 1500 Meter nach
"Ja, da sieht man's", stellte die 25-Jährige fest, Zenoni würde nicht nur rempeln, sondern auch drücken.
"Sie ist sehr robust. Ich will es jetzt auch nicht nur auf sie schieben, aber es ist schon auffällig und in Rom [EM 2024, Anm. d. Red.] war sie halt diejenige, die vor mir gestürzt ist."
Nach Rennende ging Weßel sofort zum Kampfgericht und reichte Protest gegen den Zwischenfall ein - mit Erfolg! Wie schon 2024 bei der EM rückte die 25-Jährige ins Finale nach, Zenoni wurde erneut disqualifiziert.
"Ich habe mir einfach nur ein schnelles Rennen gewünscht, um noch einmal zu zeigen, was ich kann. Dass es so ausgeht, ist jetzt nicht cool", hatte die Deutsche noch gesagt, als sie noch nicht wusste, dass ihrem Einspruch stattgegeben wird - jetzt erhält sie in ihrem ersten Finale auf Welt-Ebene die nächste Gelegenheit.
Titelfoto: Oliver Weiken/dpa

