Schüler angegriffen: Aushilfslehrer-Job von Olympiasieger läuft völlig aus dem Ruder

Karlstad (Schweden) - 20 Jahre ist es her, dass er bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen die Goldmedaille im Hochsprung gewann, nun scheiterte der Schwede Stefan Holm (47) in seinem neuen Job gleich an der "Anfangshöhe".

Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen gewann Stefan Holm (47) Gold im Hochsprung.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen gewann Stefan Holm (47) Gold im Hochsprung.  © JAVIER SORIANO / AFP

Sein erster Tag als Aushilfslehrer an einer Schule in Karlstad lief völlig aus dem Ruder und brachte dem Helden der Leichtathletik gleich eine Anzeige wegen Körperverletzung bei der Polizei ein.

Laut schwedischen Medienberichten gab Holm am Dienstag sein Debüt in der Englischen Schule, als es in der letzten Stunde zur Eskalation kam. Ein Streit um einen Sitzplatz ließ sich offenbar nicht mehr verbal schlichten.

Nachdem der Schwede einem seiner Schüler verboten hatte, auf einem bestimmten Stuhl Platz zu nehmen, setze sich ein anderer darauf. Anschließend packte Holm den Jungen am Oberarm und zerrte ihn nach vorne in den Klassenraum.

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Daraufhin versuchte der Schüler aus dem Zimmer zu fliehen. Der Ex-Hochspringer rannte hinterher, packte den Schüler erneut und zog ihn zurück zu seinem Platz.

Die Aktion brachte dem viermaligen Hallen-Weltmeister eine Anzeige wegen Körperverletzung ein, die die Schule selbst bei den Beamten stellte.

Ex-Olympiasieger Stefan Holm bereut seinen Ausraster: "Ich schäme mich höllisch"

Den Vorfall in der Schule bereut der Schwede zutiefst.
Den Vorfall in der Schule bereut der Schwede zutiefst.  © JAVIER SORIANO / AFP

"Mir sind einfach die Sicherungen durchgebrannt. Ich weiß, dass ich so etwas nicht machen kann und dass es falsch war", sagte Holm NWT, die zuerst über den Vorfall berichteten.

Er bereue sehr, was er getan habe, er wüsste, dass er eine Grenze überschritten habe. "Ich schäme mich höllisch und dann ist da noch ein ganzes weiteres Spektrum an schlechten Gefühlen", so der 47-Jährige.

Die Lage im Klassenraum in der letzten Schulstunde sei chaotisch gewesen, er haben dann die Nerven verloren.

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Nach dem Vorfall nahm Holm Kontakt zum Schüler und seinen Eltern auf, entschuldigte sich in aller Form. Die Schule bestätigte, dass es dem Jungen gut gehe und er keine sichtbaren Verletzungen von dem Streit davongetragen habe.

Wie es mit Holm an der Schule weitergeht, ist unklar. Eine Zukunft im Lehrerjob an dieser Einrichtung dürfte allerdings wenig Erfolgsaussicht haben.

Titelfoto: JAVIER SORIANO / AFP

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