Usain Bolts Thronfolger? Das ist der neue, schnellste Mann der Welt!

Budapest - Seit Sonntagabend erstrahlt ein neuer Stern am Leichtathletik-Himmel: Noah Lyles (26) gewinnt WM-Gold über 100 Meter und möchte eine neue Ära nach dem Karriereende von Usain Bolt (37) prägen.

WM-Gold für Noah Lyles (26)! Der Amerikaner schreit nach seinem Hammer-Sprint in Budapest seine ganze Freude heraus.
WM-Gold für Noah Lyles (26)! Der Amerikaner schreit nach seinem Hammer-Sprint in Budapest seine ganze Freude heraus.  © ANDREJ ISAKOVIC / AFP

Es war ein wahrer Krimi am Sonntagabend in Budapest, den Noah Lyles für sich entschied. Mit 9,83 Sekunden sprintete er als Erster über die Ziellinie. Und das, obwohl er, ähnlich wie Usain Bolt (Weltrekord: 9,58 Sekunden) in dessen besten Zeiten, das Feld von hinten aufräumen musste.

Das aber gelang dem Amerikaner vortrefflich, das 1,80 Meter große Kraftpaket flog förmlich von hinten heran und sorgte für ein Tausendstel-Finale, denn eigentlich sah schon Letsile Tebogo (20) aus Botswana wie der sichere Sieger aus.

Spätestens mit dem Monster-Sprint war ein neuer Champion geboren. Noah Lyles stieg dank seines Finale Furioso zum neuen Stern am Budapester Abendhimmel auf. Seine mentale Stärke erklärte der 26-Jährige anschließend folgendermaßen:

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"Ich habe einige Niederlagen hinnehmen müssen, auch über 100 Meter. Als ich mit Corona zu den US-Meisterschaften fuhr, habe ich mir dort trotzdem die Bronzemedaille geholt. Aber viele Leute haben mich abgeschrieben", erklärte der in Florida geborene im Anschluss.

Lyles schob prompt eine Kampfansage hinterher: "Irgendwann werden die Leute auf dieses Jahr zurückblicken. Und dann werden sie sagen: Das war der Start einer Dynastie." Das Stehaufmännchen will nichts anderes als in die Fußstapfen von Usain Bolt treten.

Noah Lyles gewinnt Gold bei der Leichtathletik-WM in Budapest

Überwältigt von den Emotionen nach dem WM-Gold: Noah Lyles (26) hatte in seinem Leben schon viele Hindernisse zu überwinden.
Überwältigt von den Emotionen nach dem WM-Gold: Noah Lyles (26) hatte in seinem Leben schon viele Hindernisse zu überwinden.  © Ferenc ISZA / AFP

Für den Mann, der schrille Outfits liebt, in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und nach eigenen Angaben an Depressionen leidet, war es die erste Goldmedaille in einem 100-Meter-Einzelrennen.

Und die Fortsetzung seines steilen Aufstiegs. Mit 19 Jahren hatte er sowohl im Einzel als auch in der Staffel Gold bei der U20-Weltmeisterschaft in Polen geholt.

2019 setzte er bei der Herren-WM in Doha die nächste Duftmarke und gewann Gold über 200 Meter und 4x100 Meter. Und bei Olympia in Tokia ein Jahr darauf gewann er Bronze, erneut über 200 Meter.

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Die Königsdisziplin sind aber die 100 Meter, in der am Sonntagabend die neue persönliche Bestleistung folgte. "Ich wusste, was ich tun musste. Ich bin hierhergekommen, um drei Goldmedaillen zu holen, eine ist jetzt abgehakt."

Lyles will das Maximum: Am Mittwochabend mit den USA Gold in der Staffel gewinnen und am Freitag zum krönenden Abschluss den eigens aufgestellten amerikanischen 200-Meter-Rekord von 19,31 Sekunden knacken. Sollte ihm das gelingen, hätte tatsächlich "eine neue Dynastie" begonnen.

Titelfoto: ANDREJ ISAKOVIC / AFP

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