Proteste wie in Wimbledon verhindern: Formel 1 setzt auf Armee!

Silverstone (Vereinigtes Königreich) - Das parallel zum Formel-1-Rennen in Silverstone stattfindende Tennis-Turnier in Wimbledon musste bereits wegen Protesten von Aktivisten unterbrochen werden. Gleiches will die Formel 1 beim Grand-Prix in Silverstone am Sonntag unbedingt verhindern.

Ein Demonstrant von "Just Stop Oil" auf dem Rasen vom Wimbledon am Mittwoch.
Ein Demonstrant von "Just Stop Oil" auf dem Rasen vom Wimbledon am Mittwoch.  © Adam Davy/PA Wire/dpa

Aktivisten der Gruppe "Just Stop Oil" stürmten am Mittwoch unter anderem beim Match zwischen Katie Boulter (26) und Daria Saville (29) den Court und schmissen Konfetti über den Platz.

Die Veranstalter des traditionsreichen Grand-Prix in Silverstone, nur zwei Autostunden von Wimbledon entfernt, haben konkrete Pläne, wie sie das bei sich verhindern.

Unter anderem mit der britischen Armee!

Die britische Armee ist ohnehin vor Ort

An der Rennstrecke in Silverstone werden Soldaten ihren Dienst verrichten. (Symbolbild)
An der Rennstrecke in Silverstone werden Soldaten ihren Dienst verrichten. (Symbolbild)  © DANIEL LEAL / AFP

Wie die Dailymail berichtete, werden 100 Soldaten ohnehin an der Strecke sein und an Ständen des britischen Militärs arbeiten, um junge Frauen und Männer für den Dienst in der Armee zu begeistern.

Aber die Soldaten werden gezielt auf der Strecke verteilt, um bei potenziellen Problemen abmildernd wirken zu können.

Genauso wird auf Gesichtserkennungstechnologie gesetzt, um bereits bekannte Protestler sofort lokalisieren zu können.

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In England wird Gesichtserkennung seit geraumer Zeit eingesetzt. 2020 gelang statista zufolge die erste Festnahme mithilfe von solchen Überwachungssystemen.

Auch in Deutschland gab es bereits erste erfolgreiche Projekte.

Außerdem wird die britische Polizei intensive Taschenkontrollen durchführen und die komplette Rennstrecke weiträumig absperren.

Lewis Hamilton ist die Sicherheit aller Beteiligten wichtig

Lewis Hamilton (38) erschien am Samstag in Orange auf der Rennstrecke. Die gleiche Farbe wie die der "Just Stop Oil"-Bewegung.
Lewis Hamilton (38) erschien am Samstag in Orange auf der Rennstrecke. Die gleiche Farbe wie die der "Just Stop Oil"-Bewegung.  © ANDREJ ISAKOVIC / AFP

Der Rekord-Champion Lewis Hamilton (38) begrüßte im Guardian zwar friedliche Proteste, aber betonte: "Wir wollen nicht, dass sie sich gefährden, und wir wollen nicht, dass irgendjemand anderes gefährdet wird."

Darauf hat "Just Stop Oil" direkt reagiert.

Die Aktivisten twitterten: "Sie brauchen keine Gesichtserkennung. Sie brauchen keine 100 zusätzlichen Marshalls. Sie müssen nur verlangen, dass unsere Regierung aufhört, auf neues Öl und Gas zu drängen, und Ihre Sponsoren für fossile Brennstoffe fallen lassen. Einfach."

Silverstone hat schlechte Erfahrung mit "Just Stop Oil" gemacht

Das Rennen in Silverstone startet am Sonntag um 16 Uhr. (Archivbild)
Das Rennen in Silverstone startet am Sonntag um 16 Uhr. (Archivbild)  © JOE KLAMAR / AFP

Die Veranstalter sind gewarnt.

Tatsächlich geht es weniger darum, Proteste der "Just Stop Oil"-Bewegung zu verhindern, sondern die Sicherheit der Zuschauer und Formel-1-Piloten zu gewährleisten.

Im vergangenen Jahr kam es abseits der Kameras beim Silverstone-Rennen wohl zu einem sehr gefährlichen Vorfall. Streckenposten konnten gerade noch rechtzeitig Aktivisten von der Fahrbahn zerren, ehe ein Alpine-Bolide angerast kam.

Die Aktivisten seien in der ersten Runde des Grand-Prix über die Zäune geklettert und auf die Strecke gelangt.

Aufgrund des Horror-Unfalls von Guanyu Zhou (24) unmittelbar nach dem Start und dem unklaren gesundheitlichen Zustand des Chinesen, schaltete die Weltregie auf die Boxengasse, weshalb der Vorfall an der Weltöffentlichkeit weitestgehend vorbeiging.

Die Veranstalter tun alles, um eine Wiederholung zu verhindern.

Titelfoto: Bildmontage: Adam Davy/PA Wire/dpa, Joe Klamar / AFP

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