WM-Führender crasht in erster Runde: Verstappen holt nächsten Formel-1-Sieg

Von Jens Marx und Thomas Wolfer

Baku (Aserbaidschan) - Max Verstappen hat nach der "Wiedergeburt" von Monza nachgelegt und beim Formel-1-Rennen zum Vergessen für McLaren triumphiert. Während WM-Spitzenreiter Oscar Piastri nach einen selbst verschuldeten Crash in der ersten Runde das Rennen auch vom Klappstuhl aus durch den Fangzaun verfolgte, lieferte Verstappen eine weitere Machtdemonstration ab.

Max Verstappen holt im WM-Kampf auf: In Baku feiert er seinen zweiten Sieg in Serie.  © Lisi Niesner/AP/dpa

Spitzenreiter Piastri zeigt nun auf einmal Nerven. Sein McLaren-Teamkollege Lando Norris kam beim Großen Preis von Aserbaidschan nicht über den ebenfalls enttäuschenden Platz sieben hinaus, auch weil es schon wieder bei einem Boxenstopp hakte.

Zweiter in Baku wurde George Russell im Mercedes. Auf Rang drei fuhr Carlos Sainz im Williams. Nico Hülkenberg, der einzige Deutsche im Fahrerfeld, wurde im Sauber-Rennwagen nur 16. und blieb ohne Punkte.

Ob Chaos wie am Samstag mit heftigen Böen und leichtem Regen oder taktisches Kalkül und sensibler Umgang mit den Reifen am Sonntag - Verstappen zeigte es wieder allen.

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Selbst die fehlenden Wetter-Infos, weil die zuständige französische Agentur wegen politischer Spannungen zwischen Frankreich und Aserbaidschan wie vor einem Jahr nicht vor Ort gewesen sein soll, konnten den 27-Jährigen aus der Fassung bringen, dem Motorsportberater Helmut Marko schon in Monza eine "Wiedergeburt" bescheinigt hatte.

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WM-Spitzenreiter Piastri kommt nur ein paar Kurven weit

Der WM-Führende Oscar Piastri musste beinahe das ganze Rennen von draußen verfolgen.  © OZAN KOSE / AFP

Dunkle Wolken zogen zwar auch schon vor dem Start auf. Doch es blieb trocken. Verstappen hatte sich anders als die Konkurrenz vorn zuerst für die harten Reifen entschieden – gleichzeitig die langsamsten und die, die am schwersten auf Temperatur kommen.

Dennoch kam er super weg, verteidigte seine 46. Karriere-Pole gegen Sainz und den überraschenden Quali-Dritten Liam Lawson, einst sogar Red-Bull-Teamkollege von Verstappen, nun beim Schwesterteam Racing Bulls.

Auch dahinter ging alles ziemlich glatt, nur auf Startplatz neun nicht. Dort hatte sich Piastri noch zwei Ränge hinter Norris einreihen müssen nach seinem selbst verschuldeten Unfall in der K.o.-Ausscheidung. Er zuckte zu früh, blieb stehen und wurde von einer Reihe Rivalen überholt.

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Beim Versuch, sich wieder nach vorn zu arbeiten, verzockte sich der sonst so coole Australiern auf dem Gaspedal erneut und fuhr zu schnell in eine der engen Kurven. Die Folge: Er schlug mit seinem McLaren ein. "Oscar, bist du okay?", fragte der Kommandostand, an dem Teamchef Andrea Stella die Augen rieb. "Yeah", antworte Piastri nur kurz.

Ob er für seinen Fehlstart fürs kommende Rennen in Singapur noch mit Konsequenzen rechnen muss, blieb zunächst offen. Aufnahmen zeigten ihm, wie er erstmal nachdenklich auf einem Stuhl mit hochgelegten Beinen das Geschehen in Baku beobachtete.

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