Max Verstappen krönt sich zum Sieger! Absolutes Chaos und historische 'Red Flags' beim Grand Prix in Melbourne

Melbourne - Dreimal Rote Flaggen, die Zieldurchfahrt hinter dem Safety-Car: Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat seinen Australien-Fluch in einem denkwürdigen und am Ende hochumstrittenen Rennen gestoppt.

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen konnten zum ersten Mal in Australien gewinnen.
Formel-1-Weltmeister Max Verstappen konnten zum ersten Mal in Australien gewinnen.  © dpa/Asanka Brendon Ratnayake

Der Niederländer ließ sich beim Großen Preis in Melbourne am Sonntag von den Attacken der Rivalen und historischen drei Rennunterbrechungen nicht beirren und steuert in seinem überlegenen Red Bull früh in der Saison auf den dritten WM-Titel nacheinander zu.

Der erste Sieg des 25-Jährigen in Down Under wird aber vor allem wegen der chaotischen Umstände gegen Rennende in Erinnerung bleiben. Rekordchampion Lewis Hamilton kam im Mercedes auf den zweiten Platz, Fernando Alonso wurde im Aston Martin Dritter. Damit schaffen es insgesamt elf WM-Titel aufs Podest (Hamilton sieben, Verstappen und Alonso jeweils zwei). Im Klassement baute Verstappen durch seine Siegpremiere in Melbourne und den 37. Grand-Prix-Erfolg seiner Karriere die WM-Führung wieder aus.

Eine Runde vor Schluss hatte es zuvor einen Restart gegeben, der wütende Fahrer, rätselnde Fans und Schrott in Millionenhöhe auf der Strecke hinterließ. Gleich mehrere Autos flogen im turbulenten Finale von der Strecke, sodass erneut unterbrochen wurde. Schließlich entschied die Rennleitung unter dem Deutschen Hauptverantwortlichen Nils Wittich, dass der Grand Prix hinter dem Safety-Car beendet werden sollte. Für das Ergebnis wurde die Aufstellung beim letzten Restart genutzt, nur die ausgeschiedenen Fahrer wurden herausgenommen.

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Im dritten Rennen des Jahres sicherte sich Nico Hülkenberg dahinter erstmals nach seinem Comeback WM-Punkte. Der Routinier aus Emmerich steuerte seinen Haas-Rennwagen auf Rang sieben, weil er noch von einer Strafe gegen Ferrari-Pilot Carlos Sainz profitierte.

Rote Flaggen können Max Verstappen nicht aufhalten

Verstappen muss Führung zunächst abgeben

Verstappen verlor seine Pole Position am Start.
Verstappen verlor seine Pole Position am Start.  © dpa/Asanka Brendon Ratnayake

Verstappen wurde auf der Pole Position am Start von den starken Mercedes-Fahrern düpiert. Erst zog George Russell von Platz zwei vorbei, dann kam auch noch der Qualifikations-Dritte Hamilton und überholte. Weil Vorjahressieger Charles Leclerc im Ferrari nach einer Berührung mit Lance Strolls Aston Martin ins Kiesbett abflog und liegenblieb, fuhr früh das Safety-Car auf die Strecke. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, behielten die in diesem Jahr wieder schwarz lackierten Silberpfeile zunächst die Führung vor Verstappen.

Erstmals in seiner Karriere war der zweimalige Champion in Australien von ganz vorne gestartet. 2015 hatte Verstappen auf dem Kurs im Albert Park sein Formel-1-Debüt gegeben und war mit nur 17 Jahren der jüngste Fahrer in der Rennserie. In den folgenden Jahren reichte es nie zu einem Sieg, gerade einmal hatte er es 2019 als Dritter auf das Podium geschafft. Nun war es so weit.

Der dritte Grand Prix der Saison blieb aber erstmal hektisch. Alexander Albon krachte mit seinem Williams nach einem Fahrfehler in die Streckenbegrenzung, der Wagen musste mit einem Kran geborgen werden. Zum zweiten Mal kam das Safety-Car auf die Strecke. Bei dem Unfall wurde die Piste aber auch derart verschmutzt, dass der Grand Prix mit einer Roten Flagge unterbrochen werden musste. Alle Fahrer kamen während der gut 15-minütigen Reinigungsarbeiten zurück an die Box.

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Und das war bitter für Spitzenreiter Russell: Vor der Zwangspause war der Brite zum Reifenwechsel an die Box gefahren und so zurückgefallen, Routinier Hamilton übernahm die Spitze. Beim stehenden Neustart kam Verstappen nicht am Rekordchampion vorbei, von hinten machte Alonso Druck. Das war's dann aber auch mit der Spannung: In Runde zwölf überholte Verstappen Hamilton spielerisch und zog in einer halben Runde problemlos zwei Sekunden davon.

Frühe Führung dann Debakel: Schwarzer Tag für George Russel

George Russell beobachtet, wie Streckenposten einen Motorbrand in seinem Auto löschen.
George Russell beobachtet, wie Streckenposten einen Motorbrand in seinem Auto löschen.  © dpa/Simon Baker

Verstappens Red Bull zeigte sich in der Folge derart stark, dass die Konkurrenz verzweifeln konnte. Der Rest des Feldes war chancenlos, eine Doppelführung verhinderte einzig, dass Sergio Perez am Samstag das Qualifying verkorkst hatte. Der Mexikaner musste vom Ende des Feldes starten, nachdem der 33-Jährige vor zwei Wochen in Saudi-Arabien gewonnen hatte. Überholen ist auf dem schnellen Kurs in Melbourne schwierig, entsprechend mühsam war der Weg nach ganz vorne.

Für Russell wurde es derweil noch schlimmer: In der 18. von 58 Runden schied er aus, nachdem sein Motor in Flammen aufgegangen war. Während das Heck des Wagens brannte, stieg der 25-Jährige frustriert aus. Der bereits dritte Ausfall half auch Hülkenberg: Der 35-Jährige lag zur Mitte des Rennens auf Position sieben und konnte sich in diesem Bereich behaupten. In Bahrain und Dschidda hatte es nur zu den Plätzen 15 und 12 gereicht.

An der Spitze kontrollierte Verstappen das Tempo und hielt das Feld auf Abstand. In Saudi-Arabien musste er sich nach Problemen in der Qualifikation noch von Platz 15 nach vorne kämpfen und wurde dank einer starker Aufholjagd Zweiter, nun erlebte er vorrangig im zweiten Teil des Rennens einen entspannten Nachmittag. Hamilton hatte keine Chance aufzuschließen und musste sich gegen den 41 Jahre alten Alonso verteidigen, der es bei seinem neuen Team zum dritten Mal nacheinander auf das Podium schaffte.

Kurz vor Schluss leistete sich der Däne Kevin Magnussen im Haas einen Unfall, bei dem er in der 55. Runde einen Reifen verlor. Erneut musste wegen der Aufräumarbeiten unterbrochen werden - und es kam bei nur noch einer zu fahrenden Runde zu einem weiteren stehenden Start. Dieser verlief völlig chaotisch und hatte mehrere Unfälle zur Folge.

Erstmeldung 9.45 Uhr. Aktualisiert um 10.05 Uhr.

Titelfoto: dpa/Asanka Brendon Ratnayake

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