Verstappen ätzt nach Rambo-Attacke: "Nächste Mal bringe ich Taschentücher mit"
Von Jens Marx und Lukas Schulze
Barcelona - Diese Attacke schlägt hohe Wellen! Am Sonntag rammte Formel1-Champion Max Verstappen (27) Kontrahent George Russell (27) und hatte im Nachgang nur Hohn und Spott übrig.

Nach seiner folgenreichen Frustexplosion bemühte sich Max Verstappen erst gar nicht um öffentliche Schadensbegrenzung. Der nun sogar vor einem Rennbann stehende Vierfach-Champion blieb im Angriffsmodus.
"Das nächste Mal bringe ich Taschentücher mit", höhnte der 27 Jahre alte Niederländer in Richtung seines Rammopfers George Russell.
Der Mercedes-Pilot, dem Verstappen für praktisch alle Beobachter und auch die Formel-1-Rennkommissare unverständlicherweise ins Auto gefahren war, hatte zuvor auch etwas dramatisch zugespitzt betont:
"Wir setzen unser Leben aufs Spiel. Zum Glück sind die Autos heutzutage so sicher, wie sie sind. Aber das sollte man nicht als selbstverständlich hinnehmen."
Das Unverständnis über seine Aktion bekam Verstappen nach dem Großen Preis von Spanien am Sonntag von allen Seiten zu hören, zu spüren - und zu lesen. "Max Verstappen sorgt für Eklat", titelten die "Salzburger Nachrichten" aus der österreichischen Red-Bull-Heimat.
Formel 1: Norris zieht Vergleiche zu Mario Kart

Verstappens Attacke in der dramatischen Schlussphase eines außerordentlich unterhaltsamen Rennens vor den Toren Barcelonas, das er 2016 bereits in seinem ersten Einsatz für Red Bull gewonnen hatte, war vor allem eines: komplett unnötig.
Sein Team hatte ihn angewiesen, Russell wieder überholen zu lassen. Die Verantwortlichen hatten fälschlicherweise angenommen, Verstappen habe sich zuvor aussichtslos mit seinem letzten Reifensatz einen Vorteil in einem Zweikampf verschafft.
Verstappen, schon übel fluchend über die Reifenwahl in der alles entscheidenden Safety-Car-Phase des Rennens, ließ Russell rankommen und rammte dann den Wagen.
"Das hab' ich auch schon gemacht - bei Mario Kart …", spottete Lando Norris (25), der Zweitplatzierte im Hitze-Rennen.
Was in Verstappen in dem Moment gefahren ist, weiß nur er selbst. "Das hat er als viermaliger Weltmeister nicht nötig", sagte Sky-Experte und Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher (49): "Dass der Frust mitfährt, ist klar, aber das sollte nicht sein."
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