Ende vom Prämien-Clinch: Athleten werden für Olympia-Gold endlich bezahlt!

Paris - Gute Nachrichten im ewigen Prämien-Clinch zwischen Verbänden und Athleten: Der Leichtathletik-Weltverband wird Olympia-Gold bei den Sommerspielen in Paris mit jeweils 50.000 US-Dollar (umgerechnet rund 46.000 Euro) belohnen.

Deutschlands 400-Meter-Staffel der Frauen um Alica Schmidt (25, 2.v.r.) darf bei Olympia hoffen.
Deutschlands 400-Meter-Staffel der Frauen um Alica Schmidt (25, 2.v.r.) darf bei Olympia hoffen.  © Sven Hoppe/dpa

Die Leichtathletik sei die erste Sportart, in der Preisgeld für Goldmedaillen gezahlt werde, unterstrich World Athletics nach einem entsprechenden Beschluss am Mittwoch.

Wie der Verband weiter mitteilte, wird er bei insgesamt 48 Entscheidungen damit 2,4 Millionen US-Dollar (2,2 Millionen Euro) ausschütten. Bei Staffel-Entscheidungen teilen sich die Mitglieder die 50.000 Dollar. 2028 in Los Angeles soll es dann auch Preisgeld für Silber und Bronze geben.

Weltverbandspräsident Sebastian Coe sprach von einem Schlüsselmoment für den Verband und die Leichtathletik.

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"Damit unterstreichen wir unser Engagement für die Stärkung der Athleten und die entscheidende Rolle, die sie beim Erfolg aller Olympischen Spiele spielen", erklärte der 67-jährige Brite, der 1980 und 1984 Olympiasieger über 1500 Meter war.

Es werde die 2015 begonnene Reise fortgesetzt, auf deren Weg das Geld, das der Verband vom Internationalem Olympischen Komitee (IOC) erhalte, direkt in den Sport zurückfließe. Coe steht dem Leichtathletik-Weltverband seit 2015 vor.

"Wir müssen irgendwo anfangen und sicherstellen, dass einige der Erlöse, die unsere Athleten bei Olympischen Spielen generieren, direkt an die zurückfließen, die aus den Spielen das weltweite Spektakel machen, das sie sind", sagte er.

Deutsche Leichtathleten begrüßen überfälligen Schritt

Ex-Profi Johannes Herber (41) setzt sich für die Interessen deutscher Sportler ein.
Ex-Profi Johannes Herber (41) setzt sich für die Interessen deutscher Sportler ein.  © Christian Charisius/dpa

Auch die Vereinigung Athleten Deutschland begrüßt den Entschluss des Leichtathletik-Weltverbandes, Olympia-Gold bei den Sommerspielen in Paris mit jeweils 50.000 US-Dollar zu belohnen.

"Die Entscheidung von World Athletics einen Teil der IOC-Einnahmen mittels Siegprämien an die Leichtathleten weiterzugeben erachten wir als großen Fortschritt", sagte Ex-Basketballer Johannes Herber als Geschäftsführer der Interessensgemeinschaft am Mittwoch auf dpa-Anfrage.

Man begrüße außerdem die Ankündigung, die Prämien künftig auf Gewinnerinnen und Gewinner von Silber- und Bronzemedaillen auszuweiten.

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"Die Athleten und ihre Leistungen bilden den Grundstein des milliardenschweren Geschäftsmodells des IOC. Der Schritt von World Athletics sollte ein erneuter Weckruf für das IOC und die anderen Weltverbände sein, die Athleten endlich an den durch sie generierten Einnahmen zu beteiligen", fügte Herber an.

Für den 41-Jährigen ist das aber nur der erste Schritt. "Eine solche Einnahmebeteiligung über einen zweckgebundenen Fond sollte nicht nur für Medaillengewinner, sondern für alle für die Spiele qualifizierten Athleten gelten", sagte Herber.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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