Werden es die umweltfeindlichsten olympischen Spiele?

Beijing/Mainz - Minus 20 Grad, kaum Niederschläge - und trotzdem werden in Chinas Norden seit November Berge beschneit. Und das Mitten in der Umweltschutz-Zone, die extra "verlegt" wurde.

"sportstudio reportage" geht in China auf Spurensuche und erkennt Umweltsünden und unfreie Pressearbeit!
"sportstudio reportage" geht in China auf Spurensuche und erkennt Umweltsünden und unfreie Pressearbeit!  © ZDF/sportstudio reportage

In fünf Wochen werden die Olympischen Spiele eröffnet - München wollte der erste Ort werden, wo je Winter- und Sommerspiele stattfanden.

Nun ist es Peking geworden - in Orten, in denen es kaum schneit, werden die Spiele stattfinden.

"In der Geschichte des größten Sportereignisses der Welt standen die Olympischen Spiele selten so in der Kritik, wie zu dieser Zeit", so das ZDF.

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Das totalitäre China-Regime wird Olympia austragen - daran ist nichts mehr zu ändern. (Politische) Boykotte werden ins Auge gefasst - aber wie steht es um die Ausrichtung der Olympia-Orte? Über wie viele Umwelt-Leichen geht der kommunistische Staat? Das ZDF geht auf Spurensuche!

Herausgekommen ist eine Doku, die uns allen noch einmal deutlich macht, wie umweltschädlich das ganze Sport-Theater eigentlich ist! Man fragt sich automatisch: "Muss das sein?"

Freie Pressearbeit ist kaum möglich - Boykotte erwogen

Eine niederschlagsarme Gegend wird seit November beschneit - 24 Stunden am Tag, 10 Liter pro Sekunde - das ist schlecht für die dortige Umwelt.
Eine niederschlagsarme Gegend wird seit November beschneit - 24 Stunden am Tag, 10 Liter pro Sekunde - das ist schlecht für die dortige Umwelt.  © ZDF/sportstudio reportage

Die Journalisten dürfen nicht rein ins abgeschirmte Sport-Dorf, werden von Staatsdienern verfolgt - die Sportler waren in Isolation während der Vorbereitung. Training war nur mit Einschränkungen möglich. Darüber berichten viele Sportler - via Webcam.

Die Spiele stehen neben Menschenrechtsverletzungen auch im Zeichen der weltweiten Corona-Pandemie: Keine ausländischen Besucher, extrem strenge Hygiene-Vorschriften für alle Teilnehmer und eine Staatsführung, die das Ereignis um jeden Preis nach ihren Vorstellungen durchsetzen will!

Auch in der Kritik: das IOC - das Olympische Komitee! Die Funktionäre lebten "in ihrer ganz eigenen Welt".

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Präsident Thomas Bach und Co. stehen in internationaler Kritik. "Das IOC habe keine Macht oder Möglichkeiten, hier politische Feststellungen zu treffen oder Folgen anzumahnen!", so der IOC-Chef. "Unsere Verantwortung ist nicht, politische Probleme der Welt zu lösen", scheint er auf dem menschenrechtsverletzenden Auge blind zu sein!

Es sind nur perfekte Inszenierungen, gigantische Sportstätten und ein Land, das das Virus in den Griff bekommen hat. So wird China versuchen, sich der Welt zu präsentieren - dennoch, das Image bröckelt jeden Tag mehr!

Yorck Polus (51) führt durch die Sendung und geht dabei zusammen mit der ZDF-China-Korrespondentin Christiane Hoffmann (54) der Frage nach, wie es wirklich hinter der schön inszenierten Fassade aussieht. Umweltschutz wird kleingeschrieben!

Olympia zwischen Propaganda und Corona

Die sehr sehenswerte Doku über die Olympischen Spiele gibt tiefe Einblicke in die kommenden Spiele.
Die sehr sehenswerte Doku über die Olympischen Spiele gibt tiefe Einblicke in die kommenden Spiele.  © sportstudio reportage

Wie viel Wahrheit steckt hinter den Hochglanz Bildern, die vom 4. Februar an aus Peking um die Welt gesendet werden? Welchen Einfluss haben die Sportler überhaupt und welche Rolle spielt das IOC?

Das größte Sportereignis der Welt scheint wieder einmal zu einer politischen Machtdemonstration missbraucht zu werden.

Der Film der Reihe "Zwischen Propaganda und Corona" von Christiane Hoffmann, Ansgar Pohle und Yorck Polus lief am Sonntagnachmittag im ZDF und ist jetzt in der ZDFmediathek abrufbar.

Titelfoto: ZDF/sportstudio reportage

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