Nach Vorstoß aus Thüringen: BSD beschäftigt sich konkreter mit Olympia 2026!

Berchtesgaden/Oberhof/Erfurt - Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) beschäftigt sich nun offenbar konkreter mit den Olympischen Winterspielen 2026. Hintergrund ist, dass die Wettkämpfe im Rodeln, Bob und Skeleton nicht in Italien stattfinden können. Die Vorgehensweise des Verbandes war so jedoch nicht unbedingt vorherzusehen.

Wird das Bild von den olympischen Ringen - wie hier 2022 in Peking - schon bald auch auf einem, vielleicht auch mehr als einem deutschen Eiskanal aufgefrischt? Der Traum von Olympischen Winterspielen in Deutschland lebt jedenfalls weiter. (Symbolbild)
Wird das Bild von den olympischen Ringen - wie hier 2022 in Peking - schon bald auch auf einem, vielleicht auch mehr als einem deutschen Eiskanal aufgefrischt? Der Traum von Olympischen Winterspielen in Deutschland lebt jedenfalls weiter. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

In der vergangenen Woche hatte Thomas Schwab (61), Generalsekretär und Sportdirektor im Bob- und Schlittenverband für Deutschland, übereinstimmenden Berichten zufolge erklärt, dass deutsche Bahnen bei der Suche nach einem alternativen Austragungsort keine Rolle spielen.

Inzwischen jedoch hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nach Aussage von Schwab in Abstimmung mit dem BSD eine Anfrage "mit Interessensbekundung" an die Inhalte der Ausschreibung an das Olympische Komitee Italiens gerichtet. Das teilte der BSD offiziell mit.

Die Anfrage sei nicht gleichbedeutend, dass sich der DOSB offiziell für die Austragung der Wettkämpfe bewerben wird, stellte Schwab laut Mitteilung klar.

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"Erst nach Bekanntgabe der Rahmenbedingungen sollte dazu eine Abstimmung zwischen dem DOSB und dem BSD erfolgen, aus der dann die weiteren Schritte abgeleitet werden", so der 61-Jährige weiter.

Deutscher Verband wollte sich aus "Spekulationen" raushalten

Thomas Schwab (61), Generalsekretär und Sportdirektor im Bob- und Schlittenverband für Deutschland, hatte in der Vorwoche noch verneint, Deutschland stünde als Ersatz-Gastgeber bereit. Nun will man sich offenbar nach den Rahmenbedingungen erkundigen. (Archivbild)
Thomas Schwab (61), Generalsekretär und Sportdirektor im Bob- und Schlittenverband für Deutschland, hatte in der Vorwoche noch verneint, Deutschland stünde als Ersatz-Gastgeber bereit. Nun will man sich offenbar nach den Rahmenbedingungen erkundigen. (Archivbild)  © Uwe Zucchi/dpa

Doch auch, wenn diese "Interessenbekundung" sicherlich nicht mit einer Bewerbung gleichzusetzen ist, so kommt diese Vorgehensweise - nach dieser vermeintlich klaren Absage - durchaus überraschend.

Der BSD erklärte hierzu aber, dass sich unter anderem Innsbruck-Igls, St. Moritz sowie La Plagne angeboten hätten, ihre Sportstätten für die olympischen Eiskanal-Wettkämpfe zur Verfügung zu stellen.

Der deutsche Verband habe sich erst einmal aus "diesen Spekulationen" herausgehalten, "da die Rahmenbedingungen, die mit der Bewerbung eines Ersatzorts zusammenhängen, noch weitgehend unbekannt waren".

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So oder so: In Thüringen dürfte man diese Mitteilung wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

In der vergangenen Woche war Andreas Minschke, Präsident des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbandes (TSBV), vorgeprescht. Er ist überzeugt: "Wir könnten 2026 die olympischen Rodelwettbewerbe ausrichten." Unterstützung für diesen Vorschlag gab es auch aus der Thüringer Politik.

Im Thüringer Wald nur Rennrodeln möglich!

Das Problem in Oberhof ist allerdings, dass internationale Wettkämpfe im Eiskanal im Thüringer Wald aufgrund der baulichen Bedingungen sowie der Bahn-Topografie lediglich im Rodeln ausgetragen werden könnten. Für die Austragung von Bob- und Skeleton-Wettkämpfen bräuchte es einen weiteren Standort.

Thomas Schwab stellte zudem klar, dass sich generell nicht der BSD, sondern das NOK (Nationale Olympische Komitee) beziehungsweise der DOSB für eine mögliche Austragung bewerbe.

Titelfoto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

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