Gute Nachrichten für Genießer: Mit Bierbauch radelt man schneller

Immenstaad am Bodensee - Wer wirklich schnell Rad fahren will, braucht nicht nur starke Beine, sondern sollte auch aerodynamisch sein, um möglichst flott durch die Luft gleiten zu können. Ein Experiment brachte ans Licht: Ein Bierbauch macht flink.

Auf einem Zeitfahrrad macht ein Bierbauch etwas schneller.
Auf einem Zeitfahrrad macht ein Bierbauch etwas schneller.  © 123RF/Langstrup

Der Schweizer Laufradhersteller "Swiss Side" wollte es genau wissen. In einem Experiment im Windkanal im Jahr 2018 ging er laut Radsport-Rennrad der Frage nach, ob es für Triathleten wirklich von Vorteil ist, gertenschlank zu sein.

Für Triathleten zählt ganz besonders der aerodynamische Aspekt beim Radfahren. Die Sportler liegen auf ihren Maschinen, die bereits mithilfe des Windkanals entwickelt wurden, haben Laufräder, welche die Luft perfekt schneiden, und tragen hautenge Klamotten, damit sich die Luft möglichst nicht verwirbelt.

Aber beim Test zwischen Sportlern mit einem Bauchansatz und ohne stellte sich in dem Experiment im Windkanal heraus, dass ein Bierbauch auf einer 180 Kilometer langen Distanz bei gleicher Leistung zwei Minuten und zwölf Sekunden schneller macht.

Bergauf ist ein Bauch dann doch eher ein Problem

Ob so ein Bauch langfristig sportlicher macht, bleibt unbeantwortet.
Ob so ein Bauch langfristig sportlicher macht, bleibt unbeantwortet.  © 123rf/serezniy

Aber warum? Durch einen Bauchansatz beziehungsweise Bierbauch wird der ganze Körper stromlinienförmiger, wodurch weniger Luft verwirbelt wird.

Verwirbelt sich bei der Fahrt hinter dem Triathleten die Luft zu sehr, entsteht hinter dem Radfahrer ein Unterdruck, welcher den Athleten das Vorankommen schwer macht.

Ob die Vorteile eines Bierbauchs auch auf einem normalen Stadtrad existieren, konnte die Studie nicht beantworten.

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Wohl aber, dass die Vorteile natürlich nur auf gerader Strecke oder bergab existieren. Bergauf hat der bierbäuchige Fahrer mehr Gewicht zu bewegen, was ihn wieder langsamer macht. Beim Bergabfahren ist mehr Gewicht hingegen von Vorteil.

Auch werden die Zahlen theoretischer Natur bleiben und an der Realität womöglich scheitern. Denn Bierbauchträger haben im Vergleich zu dünnen Sportlern meist auch breitere Arme und Schultern, womit sie dem Fahrtwind wieder mehr Angriffsfläche bieten und wieder langsamer werden.

Außerdem gilt: Je größer die Wampe, desto schwerer ist es, mit dem Körper aerodynamisch nach unten zu kommen. Zusätzlich darf nicht vergessen werden, dass Alkohol die körperliche Leistungsfähigkeit mindert. Was nützt da die Wampe?

Trotzdem kann man für den Sommer einfach mal die Nachricht mitnehmen, die man gerne hört: Ein Bierbauch macht schnell.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/langstrup, 123rf/langstrup

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