Kopf-an-Kopf-Rennen: Die engsten Entscheidungen der Tour-Historie!

Clermont-Ferrand (Frankreich) - Was für ein heißer Tanz! Tadej Pogacar (24) und der Gesamtführende Jonas Vingegaard (26) liefern sich in der ersten Woche der 110. Tour de France ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Das lässt Erinnerungen an erbitterte Kämpfe hochkommen.

Tadej Pogacar (24, v.) und der momentan Gesamtführende Jonas Vingegaard (26, gelbes Trikot) liefern sich ein Duell auf Messers Schneide.
Tadej Pogacar (24, v.) und der momentan Gesamtführende Jonas Vingegaard (26, gelbes Trikot) liefern sich ein Duell auf Messers Schneide.  © BERNARD PAPON / POOL / AFP

Nach dem Schlagabtausch auf dem Puy de Dôme trennen den Führenden Jonas Vingegaard und Verfolger Tadej Pogacar nur 17 Sekunden. Der Leistungsunterschied der beiden Überflieger ist so marginal, dass es wohl eine der knappsten Entscheidungen bei einer Tour de France geben wird. Manchmal übernahm der Sieger erst am letzten Tag das Gelbe Trikot.

8 Sekunden - Greg LeMond (damals 28) gegen Laurent Fignon (damals 28): Der Franzose Fignon ging 1989 mit einem Vorsprung von 50 Sekunden und wehenden blonden Haaren in das abschließende Einzelzeitfahren nach Paris.

LeMond nutzte die technischen Möglichkeiten voll aus, trug einen Zeitfahrhelm und montierte einen Triathlonaufsatz auf den Lenker. Am Ende der 26,5 Kilometer gewann er als erster Amerikaner die Tour - mit dem noch heute knappsten Vorsprung der Geschichte.

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23 Sekunden - Alberto Contador (damals 24) gegen Cadel Evans (damals 30): Die Tour 2007 stand im Zeichen des Dopingskandals um den Führenden Michael Rasmussen (damals 33). Contador hatte das Gelbe Trikot nach dem Ausschluss des Dänen übernommen und war wenige Tage später mit 1:50 Minuten in das entscheidende Zeitfahren gegangen.

Am Ende lag Contador nur 23 Sekunden vor Evans.

Tour de France: Alberto Contador am Rande und über die Grenzen des Erlaubten hinaus

2010 lieferte sich insbesondere der Spanier Alberto Contador (damals 27, v.) einen Kampf mit allen Mittel gegen Andy Schleck (damals 25, h.).
2010 lieferte sich insbesondere der Spanier Alberto Contador (damals 27, v.) einen Kampf mit allen Mittel gegen Andy Schleck (damals 25, h.).  © EPA/BERNARD PAPON/POOL

38 Sekunden - Jan Janssen (damals 28) gegen Herman Van Springel (damals 24): Auch 1968 fiel die Entscheidung erst auf der letzten Etappe, einem Zeitfahren über stattliche 55 Kilometer nach Paris. Am Morgen des Tages war übrigens noch eine 136 Kilometer lange Etappe bewältigt worden - es waren halt andere Zeiten.

Van Springel ging mit 16 Sekunden Vorsprung vor Janssen auf die Strecke, doch der Niederländer war dort 54 Sekunden schneller als der Belgier und gewann die Tour.

39 Sekunden - Alberto Contador (damals 27) gegen Andy Schleck (damals 25): In den heutigen Siegerlisten existiert dieses Ergebnis von 2010 nicht mehr. Weil Contador in einer während der Tour genommenen Dopingprobe Clenbuterol nachgewiesen wurde, strich man den Spanier und ernannte den Luxemburger Schleck zum Sieger.

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Schon während des Rennens hatte das Duell für eine heftige Kontroverse gesorgt. Contador hatte Schleck auf der 15. Etappe am Port de Bales attackiert, als der ein Problem mit seiner Kette hatte - ein Verstoß gegen ein ungeschriebenes Gesetz im Radsport.

Contador gewann die Etappe mit jenen 39 Sekunden Vorsprung, die zum Triumph in Paris reichten - aber nicht zum Tour-Sieg.

Titelfoto: BERNARD PAPON / POOL / AFP

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