Francesco Friedrich vernichtet die Konkurrenz! Bis 2027 will er den Vierer-WM-Pokal behalten

Winterberg - "Das ist brutal", stellte Gerd Leopold (65) fest. Selbst der mit allen Wassern gewaschene und hochdekorierte Coach von Francesco Friedrich (33) hat vor der Vierer-Entscheidung von Winterberg nicht damit gerechnet, dass sein Team die Konkurrenz regelrecht vernichtet.

Francesco Friedrich (33, 2.v.l.) feiert mit seinen drei Anschieben den WM-Titel im Viererbob in Winterberg.
Francesco Friedrich (33, 2.v.l.) feiert mit seinen drei Anschieben den WM-Titel im Viererbob in Winterberg.  © Robert Michael/dpa

Der Riesaer Trainer glaubte an einen Kampf um Tausendstel. Nach vier Läufen schnappte sich Friedrich am Sonntag mit einem Vorsprung von 880 Tausendstel (!) zum 6. Mal WM-Gold in der Königsklasse. Silber ging an Johannes Lochner (Berchtesgaden), Bronze an Adam Ammour (Oberhof/1,21 Sekunden zurück).

"Franz" behält damit seinen Pokal? Seinen? Ja! Der Pirnaer hatte vor einem Jahr in St. Moritz den Pott zum fünften Mal in Folge geholt und damit gehörte er laut Reglement ihm.

Doch "Franz" stiftete das silberne Gefäß mit den Plaketten aller Sieger dem Weltverband zurück. Jetzt trägt er aber die Aufschrift: "The Francesco Friedrich Bobsleigh Challenge Cup".

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In Winterberg machte der Rekordweltmeister keinen Hehl daraus, wie lange er noch bei ihm in Pirna steht: "Bis 2027, dann können sich die anderen darum prügeln."

Trotz brutaler Dominanz findet Francesco Friedrich noch das Haar in der Suppe

Friedrich mit einer Flasche Sekt nach seinem Triumph am Sonntag.
Friedrich mit einer Flasche Sekt nach seinem Triumph am Sonntag.  © Robert Michael/dpa

Im Hochsauerland passte bei ihm alles. Die Startzeiten waren die Schnellsten, zweimal verbesserte der 33-Jährige den Bahnrekord. Der steht jetzt bei 53,11 Sekunden.

Lochner gestand nach dem Rennen: "Wir sind hier hergefahren, um zu gewinnen. Aber auch wenn ich in Altenberg nicht gestürzt wäre: Gegen 'Franz' in Top-Form hätten wir uns schwergetan. Sein Vorsprung ist brutal."

Der Champion stieg nach Lauf vier cool und mit einem zufriedenen Lächeln aus seinem Vierer. Ging zu jedem seiner Anschieber, klatschte sich ab und schickte Handküsse in die TV-Kameras.

Und fand dann ein kleines Haar in der Suppe. "Wir haben uns zwar den Startrekord auch vorgenommen, den haben wir aber um zwei Hundertstel verfehlt. Jetzt wir haben noch zwei Jahre Zeit, um uns den zu holen", meinte Friedrich augenzwinkernd.

"Ich bin voll zufrieden. Startzeiten, Material und die Fahrten haben gepasst. Es macht einfach Spaß vor diesem Publikum zu fahren."

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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