Sensationeller Auftakt! Bob-Star Francesco Friedrich liegt bei der WM auf Gold-Kurs

Winterberg - Das Imperium hat zurückgeschlagen! Bob-Star Francesco Friedrich (33) hat in dieser Saison kein einziges Weltcup-Rennen im Zweierbob gewonnen, doch nach dem ersten Tag der Entscheidung im kleinen Schlitten bei der WM in Winterberg liegt der Pirnaer auf Goldkurs.

Francesco Friedrich (33, r.) und Anschieber Alexander Schüller (26, l.) haben die Konkurrenz im ersten Lauf geschockt.
Francesco Friedrich (33, r.) und Anschieber Alexander Schüller (26, l.) haben die Konkurrenz im ersten Lauf geschockt.  © Robert Michael/dpa

Gemeinsam mit seinem Anschieber Alexander Schüller (26) führt er nach zwei von vier Läufen das Feld mit 1:49.21 Minuten an.

"Wir haben alles hieraufhin ausgerichtet. Das Training lief sehr durchwachsen, im letzten Lauf haben wir erst das Set-Up gefunden aufgrund der schwierigen Bedingungen. Aber ich denke, wir haben zur richtigen Kufe gegriffen, wir haben im Training alles vernünftig gemacht, dass wir hier fit sind. Ich denke, das passt so", sagte Friedrich nach Tag eins.

Der Dominator der vergangenen Jahre zauberte mit Schüller zweimal Bahnrekord in den Eiskanal von Winterberg und schockte damit die Konkurrenz.

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Hinter ihm haben Adam Ammour mit Anschieber und Bruder Issam Ammour 22 Hundertstel Rückstand (1:49.42 Minuten), auf Dauerrivale Johannes Lochner hat Friedrich schon fast eine Minute Vorsprung (52 Hundertstel / 1:49.73).

Titelverteidiger Lochner, der starke Kampfansage an Friedrich geschickt hatte, enttäuschte am ersten Tag komplett. "Es hat nicht viel gepasst heute. Wir müssen viel analysieren, die Fahrten waren nicht gut. Es ist scheiße, aber hilft jetzt nichts, wir müssen es morgen besser machen", sagte ein deprimierter Lochner am Mikrofon der ARD.

Bob-WM: Favorit Johannes Lochner enttäuscht im ersten Lauf des Zweierbobs

Hat gut lachen nach dem ersten WM-Tag: Francesco Friedrich.
Hat gut lachen nach dem ersten WM-Tag: Francesco Friedrich.  © Robert Michael/dpa

Schon im ersten Lauf legte Friedrich mit einer starken Startzeit und neuem Bahnrekord von 54.67 Sekunden los wie die Feuerwehr. Damit pulverisierte das Duo seinen eigenen Rekord vom 8. Januar 2022, da jagten beide mit 54.89 Sekunden die Bahn herunter.

"Von der Startzeit war ich überhaupt nicht überrascht, das war eigentlich zu erwarten. Es war eher die Überraschung, dass wir in der Bahn wirklich gut dabei sind, dass das alles passt", resümierte Friedrich ganz cool.

Zwar nahm der 33-Jährige gleich zu Beginn eine Bande mit und der Bob kippte später leicht aus der Kurve 13, doch das Material lief gut und die erhoffte Angriffsfahrt gelang.

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Mit dem neuen Bahnrekord im Rücken gelang ihm im zweiten Lauf eine noch bessere Fahrt bei gleicher Startzeit, erneut blinkte "Track Record" im Ziel auf und ein lachender Friedrich stieg aus dem Bob. "Im ersten Lauf hatte ich oben ein paar Sachen, im zweiten unten", sieht er für Sonntag noch Luft nach oben.

Auf Rang zwei verliert Adam Ammour im zweiten Lauf ebenfalls auf Francesco Friedrich

Adam Ammour (22, r.) liegt nach dem ersten Tag gemeinsam mit seinem Bruder Isssam (30, l.) auf Silber-Kurs.
Adam Ammour (22, r.) liegt nach dem ersten Tag gemeinsam mit seinem Bruder Isssam (30, l.) auf Silber-Kurs.  © Robert Michael/dpa

Hinter ihm liegt die neue Hoffnung der Deutschen, Ammour Rang zwei. Auch er fuhr einen guten zweiten Lauf, verlor aber auf den Führenden. Nach dem ersten Durchgang hatte der Rückstand nur sechs Hundertstel betragen.

Lochner war bereits der erste Lauf misslungen. Mit einer langsamen Startzeit unterliefen dem Mann an den Lenkseilen auch noch einige Fehler. Im zweiten Durchgang wollte die Crew mit Anschieber Georg Fleischhauer auf Angriff gehen, lief am Start aber zu weit und so knallte der Bob gleich zu Beginn heftig an die Bande.

Schon nach dem ersten Lauf schrie der Pilot im Ziel "Scheiße", nach dem zweiten Lauf zeigte die Mimik einfach nur noch Enttäuschung und Ratlosigkeit.

Die Entscheidung fällt am Sonntag in den Läufen drei und vier. Legt Friedrich da vor allem im dritten Lauf noch einmal so eine Fahrt hin, dürfte der Rückkehr auf den Thron nichts mehr im Wege stehen.

Originalfassung vom 24. Februar, 13.36 Uhr aktualisiert um 16.45 Uhr.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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