Weltmeister verteidigt Neuhaus und "Don Rollo"-Video: "Von keinem die Mutter beleidigt"
Mönchengladbach - Rückendeckung vom Weltmeister! Das ominöse Mallorca-Video von Florian Neuhaus (28) hat hohe Wellen geschlagen und dem Gladbach-Profi inzwischen eine saftige Strafe inklusive vorübergehender Versetzung in die U23 eingehandelt. Ex-Nationalspieler Toni Kroos (35) findet die Aktion jedoch halb so wild.
Alles in Kürze
- Toni Kroos verteidigt Florian Neuhaus.
- Neuhaus hatte Gladbach-Geschäftsführer beleidigt.
- Kroos findet die Aktion nicht schlimm.
- Gladbach reagierte mit Geldbuße und Degradierung.
- Kroos sieht keinen Schaden für den Verein.

In der neuesten Ausgabe seines Podcasts "Einfach mal Luppen" mit Bruder Felix (34) spielte der langjährige Real-Madrid-Star die Aussagen herunter und verteidigte den Mittelfeldmann der Fohlen.
"Ich fand es lustig und auch gar nicht schlimm", erklärte der 35-Jährige zur Thematik. "Wenn man als Fußballer unzufrieden aus einer Saison rausgeht, dann ist das, was Flo da gesagt hat, wahrscheinlich das mit Abstand Harmloseste, was Fußballer sonst im Urlaub über Mitspieler, Trainer und Verantwortliche sagen."
Neuhaus hatte in einem aufgetauchten Netz-Video augenscheinlich in betrunkenem Zustand gegenüber einigen Fans erläutert, dass "Don Rollo" - gemeint ist Gladbach-Geschäftsführer Roland Virkus (58) - der "schlechteste Manager der Welt" sei, weil er einem Florian Neuhaus "1, 2, 3, 4 Millionen" Euro zahle.
Der Bundesligist reagierte zügig und quittierte den Spruch mit einer Geldbuße in sechsstelliger Höhe sowie einer vierwöchigen Degradierung in die zweite Mannschaft. Ganz zum Unverständnis des Weltmeisters: "Das wäre mal so eine richtig gute Chance gewesen, als Verein zu sagen: 'Boah, da stehe ich drüber'", so Toni.
Stattdessen hätte man sich auch als "cooler Verein" outen und verkünden können: "Weißt du was, das hat uns nicht gefallen, aber der ist jetzt im Urlaub, völlig berechtigt auch mal ein bisschen angetrunken, der hat jetzt von keinem die Mutter beleidigt - so reden Fußballer eben im Urlaub", meinte der frühere DFB-Star. "Gerade am Ballermann", fügte sein Bruder schmunzelnd an.

Toni Kroos sieht keinen Schaden für Borussia Mönchengladbach

"Eigentlich nimmt er sich ja damit selbst aufs Korn, weil er sagt, dass er (Virkus, Anm. d. Red.) einem Spieler, der nur zwölf Prozent der Spielzeit absolviert hat, so viel Geld zahlt", erkannte Felix Kroos in dem Clip auch reichlich Selbstironie.
Der ehemalige Werder- und Union-Profi findet es viel schlimmer, dass eine Person sofort die Kamera gezückt und den Moment festgehalten hat, obwohl der Borussen-Kicker offenbar nicht ganz nüchtern war.
Die Fohlen bezeichneten den Clip in einem offiziellen Statement hingegen als "vereinsschädigend", was Toni ebenfalls sauer aufstieß.
"Was ist denn da vereinsschädigend? Das findet die Fußball-Bubble doch einfach nur witzig, und das wird den Verein auch nicht schädigen, da gebe ich Brief und Siegel", sagte der WM-Held von 2014.
Titelfoto: David Inderlied/dpa