Erschütternde Diagnose: Ehemaliger Volleyball-Star (35) an Krebs erkrankt

Dresden - Sie prägte jahrelang das Gesicht der Bundesliga-Volleyballerinnen vom Dresdner SC, hinterließ nicht nur in Sachsen, sondern auch bei den Roten Raben Vilsbiburg und der niederländischen Nationalmannschaft ihre Spuren. Jetzt fliegen ihr aus der ganzen Welt die Herzen zu, denn Myrthe Schoot (35) ist an Krebs erkrankt.

Myrthe Schoot (35), ehemalige Weltklasse-Libera, ist an Krebs erkrankt. Mit dem Dresdner SC gewann sie drei Meistertitel und holte zweimal den DVV-Pokal.
Myrthe Schoot (35), ehemalige Weltklasse-Libera, ist an Krebs erkrankt. Mit dem Dresdner SC gewann sie drei Meistertitel und holte zweimal den DVV-Pokal.  © Bildmontage: Lutz Hentschel

Die ehemalige Weltklasse-Libera, die erst im Sommer dieses Jahres ihre tolle Karriere beendete, teilte die Schock-Diagnose vor einigen Tagen auf ihrem Instagram-Profil mit.

So hat sich der 11. Oktober mit der exakten Zeit 17.18 Uhr unweigerlich in ihr Gedächtnis gebrannt. Sie ging an ihr Telefon und binnen weniger Sekunden war nichts mehr, wie es einmal war: "Es ist nicht okay, Du hast Krebs", habe eine Person am anderen Ende der Leitung gesagt.

Die sympathische Brünette, die immer ein Lachen auf den Lippen hat und die mit ihrer einzigartigen Ausstrahlung jeder ihrer Mannschaften eine besondere Aura verlieh, weiß, dass wenige Monate nach dem Ende ihrer Laufbahn nun das wichtigste Spiel überhaupt auf sie wartet.

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"In den letzten Wochen folgten viele Untersuchungen, bei denen der Ernst der Lage immer deutlicher wurde. Ich stehe nun am Anfang des wichtigsten und härtesten Rennens meines Lebens. Glücklicherweise habe ich das Gefühl, dass ich auch dieses Rennen nicht alleine bestreite. Ich fühle mich durch ein großartiges Team um mich herum gestärkt", schreibt sie.

Auf ihren Post antwortetn mehrere Tausend Wegbegleiter, von Trainern wie Alexander Waibl (55) über Co-Trainer Andrea Ebana (38), Manager wie Theo Hofland (61) oder Stefano Barbieri (33) sowie zahlreiche ehemalige Mitspielerinnen. Alle drücken der Niederländerin die Daumen für den Kampf gegen den wohl fiesesten Gegner überhaupt.

Myrthe Schoot gewann mit dem Dresdner SC drei Meistertitel, holte bei Olympia den vierten Platz

Die Niederländerin besuchte im Februar 2017 mit ihrem Lebensgefährten Robert van de Graaf (42) den Dresdner Semperopernball.
Die Niederländerin besuchte im Februar 2017 mit ihrem Lebensgefährten Robert van de Graaf (42) den Dresdner Semperopernball.  © Holm Helis

"Die kommende Zeit ist ungewiss, und ich weiß nicht, was mich erwartet", lässt Schoot in ihre Seele blicken.

Die genaue Diagnose ist nicht bekannt, doch auch ohne sie weiß man, was der 35-Jährigen bevorsteht. Gerade erst hatte sie ganz andere Pläne. Sie kaufte mit ihrem Lebensgefährten Robert van de Graaf (42), mit dem sie seit 2011 liiert ist, ein altes Haus in den Niederlanden und war dabei, dem in die Jahre gekommenen Schmuckstück einen neuen Glanz zu verleihen.

Eine, die Schoot Mut macht, ist ihre ehemalige Nationalmannschafts-Kollegin Laura de Zwart (24). Die Mittelblockerin spielte ebenfalls einst für den DSC (2019/20). Im vergangenen August machte auch sie eine Krebserkrankung öffentlich und sagt nun, dass sie immer noch "in diesem Kampf" stecke.

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Myrthe Schoot kam 2012 von den Roten Raben Vilsbiburg zum DSC, prägte bis 2018 die erfolgreichste Zeit des Klubs mit drei Meistertiteln in Serie (2014-2016), zwei Pokalsiegen (2016, 2018) entscheidend mit. 2016 holte sie mit der Nationalmannschaft bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro einen guten vierten Platz.

Von 2018 bis 2021 spielte sie wieder in Vilsbiburg, danach in den Niederlanden, wo sie sich gezielt auf die Heim-WM 2022 vorbereitete. Mit ihren ehemaligen Team-Kolleginnen Robin de Kruijf (32), Laura Dijkema (33, beide ebenfalls beim DSC aktiv) und Maret Grothues (35) betreibt sie den Podcast "Over de top". Dort und auch auf ihrem Instagram-Profil will sie in der kommenden Zeit - wenn ihr danach ist - berichten, wie es ihr geht.

Alle, die sich bei ihr gemeldet haben, sind sich einig: Wenn eine diesen Kampf gewinnen kann, dann Myrthe Schoot!

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel

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