Biathlon-Legende Björndalen kritisiert Staffel-Aufstellung der Deutschen: "C-Team"

Oberhof - Norwegens Biathlon-Ikone Ole Einar Björndalen (49) hat deutliche Kritik an der WM-Aufstellung der Deutschen in der Single-Mixed-Staffel geübt.

Ole Einar Björndalen (49) holte bei Weltmeisterschaften 45 Medaillen. Die Herangehensweise des deutschen Teams in der Single-Mixed-Staffel kann er nicht nachvollziehen.
Ole Einar Björndalen (49) holte bei Weltmeisterschaften 45 Medaillen. Die Herangehensweise des deutschen Teams in der Single-Mixed-Staffel kann er nicht nachvollziehen.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

"Es ist eine Heim-Weltmeisterschaft, es gibt eine Goldmedaille zu gewinnen und Deutschland hat ein C-Team aufgestellt. Hätten sie das beste Team aufgestellt, wäre ihnen eine Medaille so gut wie sicher gewesen", sagte der 49 Jahre alte Rekord-Weltmeister, der in Oberhof als Experte für den norwegischen Sender TV2 arbeitet.

Das deutsche Team war ohne Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick (34) und Ex-Weltmeister Benedikt Doll (32) angetreten, für die WM-Debütantin Sophia Schneider (25) und Philipp Nawrath (30) hatte es nur zu Platz sechs gereicht.

Norwegen hingegen hatte mit seinen Topstars Johannes Thingnes Bö (29) und der neuen Rekord-Weltmeisterin Marte Olsbu Röiseland (32) seine Besten aufgestellt, wie andere Top-Nationen auch.

Wettbewerb im Team machte sie krank: Biathlon-Ass spricht erstmals über Magersucht
Biathlon Wettbewerb im Team machte sie krank: Biathlon-Ass spricht erstmals über Magersucht

Wenn Deutschland als einer der größten Motoren im internationalen Biathlon-Zirkus so eine Aufstellung aufbiete, hätte man den Wettbewerb gar nicht erst austragen sollen, meinte der achtmalige Olympiasieger.

"Dann muss Deutschland einfach sagen, dass wir diese Disziplin nicht mehr haben wollen, dass es eine Veranstaltung zu viel ist. Dann müssen sie sich darüber im Klaren sein."

Bundestrainer Kirchner verteidigt die Aufstellung

Bundestrainer Mark Kirchner (52) hatte nach dem Rennen gesagt: "Man muss ja auch die Athleten fragen - und wenn Athleten auch nicht zu hundert Prozent bereit dazu sind, dann macht es auch keinen Sinn, sie aufzustellen."

Nach Gold und Silber wollte Herrmann-Wick eine Pause, um am Wochenende fit für Staffel und Massenstart zu sein.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Biathlon: