Schwere Erkrankung warf sie zurück: DSV-Star packt über dunkle Zeit aus

Ruhpolding - Die vergangene Saison hatte für Biathlon-Star Vanessa Voigt (28) so vielversprechend begonnen: Kurz vor Weihnachten belegte sie den vierten Platz im Gesamtweltcup, musste dann aber aus gesundheitlichen Gründen erst zahlreiche Rennen absagen und dann die Saison vorzeitig abbrechen. Jetzt spricht sie über die schwere Zeit, die sie durchlebte.

Die deutsche Biathletin Vanessa Voigt (28) musste nach einer schweren Erkrankung ihre komplette letzte Saison abbrechen.
Die deutsche Biathletin Vanessa Voigt (28) musste nach einer schweren Erkrankung ihre komplette letzte Saison abbrechen.  © Sven Hoppe/dpa

"Das war keine einfache Situation. Wenn der Kopf will, der Körper aber nicht kann, ist man in gewisser Weise machtlos", erzählte die Olympia-Medaillengewinnerin von 2022 bei chiemgau24.de.

Sie habe bereits beim letzten Weltcup vor Weihnachten gemerkt, dass etwas nicht stimme. "Das wurde dann immer schlimmer und hat dazu geführt, dass ich einen Schlussstrich ziehen musste. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass ich eine Lungenentzündung hatte", verriet Voigt.

Die Entscheidung fiel der mit WM-Silber und -Bronze dekorierten Deutschen nicht leicht, schließlich war sie im Gesamtweltcup äußerst aussichtsreich unterwegs, die WM stand vor der Tür. Am Ende gab jedoch die Aussicht auf die in dieser Saison stattfindenden Olympischen Spiele den Ausschlag.

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Doch nach der Entscheidung, die Saison abzubrechen, kreisten die Gedanken der Thüringerin sogar darum, komplett mit dem Biathlon aufzuhören.

Biathlon: Vanessa Voigt dachte sogar über ein Karriereende nach

Vor ihrer Erkrankung war Vanessa Voigt (r.) mehrfach auf dem Weltcup-Podium zu finden gewesen.
Vor ihrer Erkrankung war Vanessa Voigt (r.) mehrfach auf dem Weltcup-Podium zu finden gewesen.  © Georg Hochmuth/APA/dpa

"In den ersten Wochen war alles grau, da gingen mir viele Gedanken durch den Kopf", erzählte Voigt offen: "Man entdeckt dann auch das Leben abseits des Sports und merkt, dass es auch schön ist, sich nicht jeden Tag messen zu müssen und immer zu funktionieren."

Doch ihr Umfeld und ein Mentalcoach gaben der 28-Jährigen Halt und halfen ihr dabei, den Fokus wieder auf die Olympia-Saison zu legen.

"Letztlich waren diese Gedanken aber Teil des Erholungsprozesses", erklärte Voigt: "Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mehr Positives als Negatives aus dieser Zeit mitgenommen habe."

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Heute geht es der 28-Jährigen wieder gut, im März konnte sie bereits mit einem reduzierten Programm wieder einsteigen, seit Mai absolviert sie die reguläre Saisonvorbereitung mit der Mannschaft und fühlt sich fit.

"Die Vorbereitung lief nach meinen Vorstellungen, und ich fühle mich sehr gut. Im Schießen bin ich schon voll im Plan, läuferisch will ich bis zum Winter noch zulegen", sagte Voigt. Dann ist bei Olympia alles möglich - auch die erste Einzelmedaille bei einem Großereignis.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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