"Noch nie gehört": Biathlon-Stars kennen Maske nicht, die Bakken (†27) bei seinem Tod trug

Lillehammer (Norwegen) - Vor fast einer Woche verstarb der norwegische Biathlet Sivert Guttorm Bakken (†27) im Trainingslager in Italien. Für seine Teamkollegen ist der Verlust besonders schwer zu verkraften.

Vetle Sjåstad Christiansen (33, M.) und Sivert Bakken (†27, r.) waren nicht nur Teamkollegen, sondern auch Freunde.
Vetle Sjåstad Christiansen (33, M.) und Sivert Bakken (†27, r.) waren nicht nur Teamkollegen, sondern auch Freunde.  © Roman Koksarov/AP/dpa

"Das ist alles einfach nur schrecklich", sagte Vetle Sjåstad Christiansen (33) gegenüber VG. Am Sonntag vor Weihnachten hatten die beiden sich noch in Frankreich voneinander verabschiedet und sich frohe Weihnachten gewünscht, bevor Christiansen nach Norwegen und Bakken nach Italien reiste - dort wurde der 27-Jährige keine zwei Tage später tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden.

Bei seinem Tod trug er eine Höhenmaske, die offenbar auf 7000 Meter eingestellt war. Ob die Maske und Bakkens Tod im Zusammenhang stehen, ist noch nicht bekannt, eine Autopsie soll Klarheit über seine Todesursache geben.

Christiansen, immerhin seit 13 Jahren im Biathlon-Weltcup unterwegs, gibt zu, von besagter Höhenmaske noch nie etwas gehört zu haben.

Er wurde nur 27 Jahre alt: Biathlon-Star tot in Hotelzimmer gefunden
Biathlon Er wurde nur 27 Jahre alt: Biathlon-Star tot in Hotelzimmer gefunden

"Ich habe keine Ahnung, ich weiß einfach nichts über solche Masken. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der eine benutzt, oder von jemandem gehört, der eine benutzt. Ich nehme an, dass es dasselbe Prinzip wie bei einem Höhenzelt ist, aber ich weiß es nicht", erklärte der 33-Jährige.

Laut VG kannten auch zahlreiche andere Athleten wie der Deutsche Danilo Riethmüller (26) oder die finnische Top-Athletin Suvi Minkkinen (31), die beim Biathlon auf Schalke teilnahmen, eine Höhenmaske wie Bakkens nicht.

Vetle Christiansen: Sivert Bakken verstarb "auf dem Höhepunkt seines Glücks"

Zwei Tage vor seinem Tod war Bakken noch im Weltcup gelaufen.
Zwei Tage vor seinem Tod war Bakken noch im Weltcup gelaufen.  © Olivier Chassignole/AFP/dpa

Christiansen ist allerdings wichtig, dass sich Menschen mit Spekulationen rund um die Todesursache seines Freundes zurückhalten - sowohl bezüglich der Maske als auch der Herzmuskelentzündung, die Bakken rund zwei Jahre außer Gefecht setzte und die mutmaßlich durch eine Covid-Impfung ausgelöst wurde.

"Es gibt so viele, die sich äußern, ohne über das nötige Wissen zu verfügen. Es sind sowohl Impfgegner, die jetzt die Gelegenheit nutzen, als auch all diejenigen, die die Höhenmaske dafür verantwortlich machen, ohne dass wir bisher viel darüber wissen", stellte der dreimalige Weltmeister klar.

Er selbst befasste sich auch nicht wirklich mit möglichen Ursachen für den tragischen Tod, stattdessen unterstützten seine Teamkollegen und er sich gegenseitig.

Tragischer Tod von Biathlon-Star: Neues Detail über Maske kommt ans Licht
Biathlon Tragischer Tod von Biathlon-Star: Neues Detail über Maske kommt ans Licht

Was ihm zumindest ein wenig Trost spendet: "Ich weiß, dass er viel Inspiration in meinem Weg zurück an die Weltspitze gefunden hat und dass er es doppelt so schnell und doppelt so gut machen wollte. Wir hatten viele lustige Diskussionen darüber und gaben uns Ratschläge. Ich weiß also zumindest, dass Sivert auf dem Höhepunkt seines Glücks verstorben ist."

Ob er beim nächsten Weltcup in Oberhof antreten wird, weiß Christiansen noch nicht, er will auf jeden Fall an der Beerdigung seines Freundes teilnehmen.

Titelfoto: Roman Koksarov/AP/dpa

Mehr zum Thema Biathlon: