Biathlon Weltcup: Herrmann-Wick trotz Platz 15 weiterhin zuversichtlich

Ruhpolding - Die verkorkste WM-Generalprobe im Einzel hakte Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick (34) ganz schnell ab. "Ich denke, dass meine Form eine gute Basis für die WM ist. Jetzt heißt es, wirklich gesund bleiben", sagte die 34-Jährige nach Platz 15 beim Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding.

Denise Herrmann-Wick (34) beendet das Rennen in Ruhpolding auf Platz 15.
Denise Herrmann-Wick (34) beendet das Rennen in Ruhpolding auf Platz 15.  © Sven Hoppe/dpa

Drei Fehler leistete sich die Goldmedaillen-Gewinnerin von Peking in dieser Disziplin am Donnerstag in ihrer Wahlheimat. Das reichte beim Sieg der fehlerfreien Italienerin Lisa Vittozzi (27) trotz der schnellsten Laufzeit im Feld nicht einmal für die Nähe des Podests.

Doch das spielte für die Sächsin eine untergeordnete Rolle: Der ganze Fokus liegt auf der Weltmeisterschaft vom 8. bis 19. Februar im thüringischen Oberhof.

"Dreimal ein Fehler sind zwei zu viel. Das läufst du nie im Leben wieder raus", bilanzierte Herrmann-Wick. "Unter dem Strich ist es nicht so das perfekte Rennen gewesen. Ich hatte jetzt keinen ganz großen Schnitzer drin."

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Angefeuert von 10.000 Zuschauern, darunter Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner (35) und "viele aus der Nachbarschaft", wie Herrmann-Wick sagte, hatte sie nach den 15 Kilometern 2:43,8 Minuten Rückstand auf Vittozzi.

Beste Deutsche war Vanessa Voigt als Elfte. Die 25-Jährige schoss einmal daneben und lag 2:10,7 Minuten hinter der Spitze.

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Vanessa Voigt schoss einmal daneben und landete als beste Deutsche auf Rang Elf.
Vanessa Voigt schoss einmal daneben und landete als beste Deutsche auf Rang Elf.  © Sven Hoppe/dpa

Knapp vier Wochen vor dem WM-Auftakt genossen die Deutschen auch ohne Spitzenresultat die Atmosphäre vor heimischem Publikum. "Man versucht, das positiv aufzufassen, dass man maximal gepusht wird. Es ist schon riesig", sagte Herrmann-Wick.

Das half ihr auch, ihre Patzer am Schießstand zu vergessen. Denn mit drei Strafminuten ist kaum etwas zu gewinnen. Zumal in den Top 15 alle anderen fehlerfrei geblieben waren oder maximal eine Strafminute schossen.

Dabei präsentierte sich die Ex-Weltmeisterin auch am Schießstand zuletzt in sicherer Form. "Zweimal war es die letzte Scheibe. Ich wurde schon darauf aufmerksam gemacht, dass ich bald dafür zahlen muss", nahm es Herrmann-Wick mit Humor und erklärte weiter: "Man will es übergenau machen und verlässt dann doch mal seinen Rhythmus, da geht auch mal ein Schuss daneben."

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Vanessa Voigt stimmte positiv, dass es auf der Strecke viel leichter ging als zuletzt auf der Pokljuka. Aber vor allem bei der Schießgeschwindigkeit ist die 25-Jährige noch nicht Weltklasse: "Gerade am Schießstand habe ich wieder sehr langsam agiert die ersten dreimal. Dann dachte ich mir, ich mache es wie im Training. Und man sieht, dass das auch klappt." Besser präsentieren will sie sich am Samstag mit der Staffel: "Ich bin guter Dinge, dass da einiges möglich ist, das Podest wollen wir auf jeden Fall wieder angreifen."

Die anderen Deutschen schafften es nicht in die Top 20: Janina Hettich-Walz (26) belegte Rang 26, Sophia Schneider (25) wurde 33., Juliane Frühwirt (24) erreichte Platz 35 und Anna Weidel (26) kam als 37. ins Ziel.

"Wenn ich sehe, wie oft wir den letzten Schuss danebengeschossen haben, da haben wir sehr viel hergeschenkt", sagte Damen-Coach Kristian Mehringer (41).

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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