München - Dass den norwegischen Biathlon-Stars der Termin des neuen Loop One Festivals in München nicht in den Kram passt, kommunizierten sie von Anfang an. Um einen Start bei dem Show-Event kommen Gesamtweltcupsieger Sturla Holm Lægreid (28) und seine Teamkollegen trotzdem nicht herum - und entscheiden sich deshalb für eine irre Anreise.
Das Rennen im Münchner Olympiapark findet am 19. Oktober statt, mitten in dem Zeitraum, in dem das norwegische Team zum Höhentrainingslager im norditalienischen Lavazè gastiert.
Um beides unter einen Hut zu bekommen, wurden die Reiseplaner kreativ: Die norwegischen Biathleten werden per Helikopter zum Loop One anreisen!
"Es war etwas schwierig, beides miteinander zu vereinbaren. Aber die Verantwortlichen haben eine Lösung gefunden, die so optimal wie möglich ist, auch wenn sie vielleicht nicht ganz unseren Vorstellungen von Nachhaltigkeit entspricht", sagte Lægreid gegenüber dem NRK.
Zwischen Lavazè und München liegen rund 200 Kilometer Luftlinie, mit dem Auto würde die Fahrt rund fünf Stunden dauern. Ein Hubschrauberflug verkürzt die Reisezeit auf rund eine Stunde, die Sportler und ihre Trainer werden also mit zwei Helikoptern in Lavazè abgeholt und nach dem Loop One wieder dorthin zurückgebracht.
Die Kosten für die Flüge belaufen sich auf rund 14.000 Euro und werden aus den Antrittsgeldern der Athleten bezahlt, das 2000 Euro pro Sportler beträgt.
Biathlon: Norwegens Topstars wollen sich optimal auf Olympia vorbereiten
Für Lægreid ist die unorthodoxe Anreise aber trotz des fehlenden Nachhaltigkeitsaspekts die richtige Lösung, um sich optimal auf die Olympiasaison vorbereiten zu können.
Eigentlich habe er nicht am Loop One teilnehmen wollen, doch das Team fühle sich von der IBU gezwungen, erzählte der 28-Jährige: "Das war die einzige Möglichkeit, den Schaden für den Höhenaufenthalt zu begrenzen."
Ohne den Helikopterflug hätte das Team bereits Samstagnacht aus Lavazè abreisen müssen, eine Nacht in der Höhe verloren und zusätzlichen Umzugsstress gehabt.
"Fünf Stunden im Auto zu sitzen ist auch nicht gerade optimal", fuhr der amtierende Gesamtweltcupsieger fort: "Jetzt können wir am Samstag einen ziemlich normalen Trainingstag in der Höhe und am Sonntag einen etwas besonderen haben, anstatt zwei Tage zu verschwenden."