Bob-Weltcup in Altenberg: Das große Grothkopp-Finale

Altenberg - Der Brite Brad Hall (32) und der Berchtesgadener Johannes Lochner (32) waren am gestrigen Mittwoch bestens gestimmt. Vier Tage vorm Zweierbob-Rennen in Altenberg genossen sie die Abstinenz von Rekord-Weltmeister Francesco Friedrich (32) beim Medientermin mit Blick auf die Bobbahn. Aber machen beide wirklich den Sieg im kleinen Schlitten am Sonnabend unter sich aus?

Johannes "Hansi" Lochner (32, r.) gewann mit Startrakete Georg Fleischhauer (34) den Zweier in Winterberg.
Johannes "Hansi" Lochner (32, r.) gewann mit Startrakete Georg Fleischhauer (34) den Zweier in Winterberg.  © IMAGO/Peter Hartenfelser

Die Chancen sind nach der Verletzung des Rekord-Weltmeisters da. Friedrich hat diese Woche noch einige Termine beim Osteopathen und lässt sich im Training im Bob sitzend anschieben. Selbst beim Rennen wird der 32-Jährige nach dem Muskelfaserriss nichts riskieren.

"Aber wir sind mit Blick auf die WM in St. Moritz auf einem guten Weg", versichert Friedrich. Und wer weiß, vielleicht kann er Sonnabend mit einem guten zweiten Lauf den Startrückstand wettmachen und für einen Krimi um den Sieg sorgen?

Auf die Frage, wie es sei, derzeit so eine starke Konkurrenz mit Hall und Lochner, der von allen nur "Hansi" genannt wird, zu haben, antwortete der Champion: "Wer ist Hansi?"

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Das ist derjenige, der seit Jahren Friedrich im Zweier bei Titelkämpfen knacken will. Und seit dieser Saison hat er dazu Sachsen-Power als Anschieber. Der Ex-Hürdensprinter vom Dresdner SC Georg Fleischhauer (34) macht den Bayern derzeit zur Startrakete.

"Georg ist groß, er ist schnell und hat einen richtig guten Test geschoben. Deshalb dachte ich, probieren wir es mal", so Lochner. "Beim ersten Rennen haben wir gesehen, es funktioniert gut."

Dürfen Lochner (32, l.) und sein Anschieber auch am Sonnabend in Altenberg so jubeln?
Dürfen Lochner (32, l.) und sein Anschieber auch am Sonnabend in Altenberg so jubeln?  © dpa/Friso Gentsch

Martin Grothkopp beendet Karriere am Sonntag: "Wird ein emotionaler Abschied"

Ein eingespieltes Team waren Martin Grothkopp (36, l.) und Francesco Friedrich (32) mehr als zehn Jahre lang - und immer für einen Spaß wie hier bei der Olympia-Einkleidung 2018 zu haben.
Ein eingespieltes Team waren Martin Grothkopp (36, l.) und Francesco Friedrich (32) mehr als zehn Jahre lang - und immer für einen Spaß wie hier bei der Olympia-Einkleidung 2018 zu haben.  © dpa/Tobias Hase

Und schon sieht sich der ewige Zweite im deutschen Team wieder in der Lage, Kampfansagen für St. Moritz zu machen: "Weltmeister im Vierer sind wir schon. Dieses Jahr werden wir es auch im Zweier - na 'Franz'." Der live Zugeschaltete hatte dafür nur ein müdes Lächeln übrig.

Nachdenklich wird Friedrich da eher in einer anderen Frage. Am Sonntag fährt Anschieber Martin Grothkopp (36, Dresdner SC) nach zehn Jahren sein letztes Vierer-Rennen mit dem Pirnaer.

"Er hat zusammen mit Candy Bauer von Grund auf alles bei mir gelernt, sie haben es so gemacht, wie ich es gern hätte. So haben wir ein Team entwickelt. Es wird deshalb ein emotionaler Abschied. Ich habe mich wöchentlich mit ihm am meisten zum Training getroffen."

Titelfoto: dpa/Tobias Hase

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