Dresden - Bill Stewart und Pavel Gross kursierten als Namen für die Nachfolge von Eislöwen-Coach Niklas Sundblad. Er wurde nach dem Debakel gegen Iserlohn (1:6) von seinen Aufgaben entbunden. Laut Informationen von TAG24 soll der abstiegsbedrohte DEL-Club jetzt Gerry Fleming verpflichtet haben.
Der 58-Jährige coachte in der Saison 2022/23 die Frankfurter Löwen bei ihrem DEL-Comeback. Mit 74 Punkten aus 52 Spielen rangierten sie vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde auf Platz zehn.
Was in Hessen gelang, wäre in Elbflorenz ein Wunder - Platz 13 wird schon hart genug. Jetzt soll der Kanadier zumindest den Klassenerhalt perfekt machen.
Zuvor war Stewart lange der Favorit. Mit dem 68-Jährigen hatten sich die Dresdner bereits geeinigt. Und Geschäftsführer Maik Walsdorf setzte auf dessen Fähigkeiten, aus den Spielern alles herauszukitzeln. In der Saison 2015/16 gelang dies bereits in Dresden. Nach einer Negativserie bekamen die Eislöwen die Kurve und standen im Halbfinale der DEL2-Play-offs. Gleichzeitig coachte "Kill Bill" beim ersten Wintergame im Dynamo-Stadion hinter der Bande. Doch der Kanadier konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht.
Es brauchte einen neuen Feuerwehrmann. Diese Fähigkeiten hatte Fleming in Wien gezeigt. Die Capitals führte er in seiner ersten Saison (2024/25) in die Pre-Play-offs.
Dresdner Eislöwen: Gerry Fleming kennt Austin Ortega bereits von den Eisbären Berlin
Bei seiner Vorstellung in Wien erklärte er im Kurier: "Das Fundament jedes guten Eishockeyteams ist Vertrauen. Um sich gegenseitig vertrauen zu können, muss man gut kommunizieren, das ist von größter Wichtigkeit. Was mir ebenfalls sehr wichtig ist, ist die körperliche Verfassung der Spieler."
In der aktuellen Spielzeit blieb die erhoffte Weiterentwicklung aus, Verletzungsprobleme verschärften die Lage beim österreichischen Erstligaclub aus der Hauptstadt. Letzteres kommt Eislöwen-Fans bekannt vor.
In Elbflorenz kennt der Mann aus Montreal bereits Stürmer Austin Ortega. Fleming hatte ihn als Co-Trainer bei den Berliner Eisbären unter seinen Fittichen. Als harter Hund wie Stewart oder Gross ist der neue Eislöwen-Dompteur nicht bekannt.
Aber wenn er die älteren Spieler dazu bekommt, öfters in den Fitnessraum zu gehen und ihren Job auf dem Eis zu machen, könnte er der Feuerwehrmann sein, den die Dresdner so dringend brauchen.
Er kennt zumindest die DEL und durch den Rausschmiss in Wien, dürfte der ehemalige NHL-Crack (elf Partien für die Montreal Canadiens) bezahlbar sein.