"Froh, dass ich meinen Körper noch bewegen kann": Schwer verletztes Ski-Ass meldet sich nach Horror-Sturz

St. Moritz (Schweiz) - Das hätte ganz anders enden können! Wenige Tage nach ihrem Horror-Sturz, bei dem ihre Halswirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen wurde, meldet sich Skirennfahrerin Michelle Gisin (32) erstmals selbst zu Wort - und zeigte sich dankbar dafür, wie verhältnismäßig glimpflich sie davongekommen ist.

Beim Abfahrtstraining in St. Moritz stürzte Michelle Gisin (32) und verletzte sich schwer an Knie, Handgelenk und Halswirbelsäule.
Beim Abfahrtstraining in St. Moritz stürzte Michelle Gisin (32) und verletzte sich schwer an Knie, Handgelenk und Halswirbelsäule.  © Jens Büttner/dpa

Reißt sich ein Skifahrer bei einem Sturz das Kreuzband, ist das schon ein Drama an sich: Im Normalfall bedeutet das das Saison- und in diesem Jahr auch noch das Olympia-Aus, oft geht der Sturz mit dramatischen Bildern einher.

Bei Gisin hingegen ist die Liste an Verletzungen länger - und trotzdem überwiegt die Erleichterung. Denn als die 32-Jährige in St. Moritz mit mehr als 100 km/h in die Fangzäune einschlug, hieß es: Verletzung der Halswirbelsäule, die Schweizerin musste sofort operiert werden, um die Halswirbelsäule zu stabilisieren. Erst danach konnten sich die Ärzte ihrer restlichen Verletzungen annehmen.

"Ich hatte großes Glück und bin froh, dass ich meinen ganzen Körper noch bewegen kann", stellte die zweifache Kombinations-Olympiasiegerin deshalb fest. Auf Instagram postete sie ein Bild, das sie zwar noch im Krankenhaus zeigt, allerdings trotz Knieschiene, Gips am Handgelenk und großem Pflaster am Hals bereits auf den Beinen und strahlend.

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"Natürlich gehe ich schon an meine Grenzen und laufe herum", witzelte Gisin entsprechend - solange es noch geht, denn am Wochenende steht ihre dritte Operation an, bei der das Kreuzband repariert wird: "Ich freue mich darauf, dass es von jetzt an nur noch bergauf gehen kann."

Ski Alpin: Michelle Gisin platzt fast vor Dankbarkeit

Mit dem Helikopter musste die Schweizer Skirennfahrerin abtransportiert werden, noch am selben Abend folgte die OP an der Halswirbelsäule.
Mit dem Helikopter musste die Schweizer Skirennfahrerin abtransportiert werden, noch am selben Abend folgte die OP an der Halswirbelsäule.  © Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Dass sie trotz der langen Genesungszeit, die vor ihr liegt, schon wieder so strahlen kann, liegt auch daran, dass sie seit ihrem Sturz "so viel Liebe" von allen Seiten bekomme.

"Es ist schwer in Worte zu fassen, wie dankbar ich jedem Arzt, jeder Krankenschwester, jedem Hubschrauberpiloten, jedem Helfer, jedem Trainer, jedem Physiotherapeuten und jedem einzelnen Menschen bin, der mir in den letzten Tagen geholfen hat. Ich danke Euch von ganzem Herzen", machte Gisin klar.

Wann die Schweizerin wieder auf die steilsten Pisten der Welt zurückkehren kann, ist noch unklar, bei den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina bleibt ihr aber auf jeden Fall nur die Zuschauerrolle.

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Ihren Kombinations-Olympiasieg von 2018 und 2022 hätte sie aber ohnehin nicht wiederholen können: Der Wettbewerb findet 2026 nicht mehr statt.

Titelfoto: Bildmontage: Jens Büttner/dpa, Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

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