Acht Monate nach Rücktritt: Deutscher Weltmeister kehrt an die Schanze zurück
Lillehammer (Norwegen) - Neuer Job für Markus Eisenbichler (34)! Der sechsfache Skisprung-Weltmeister kehrt an die Schanze zurück - allerdings auf der anderen Seite des Mikrofons.
Der Bayer ist zukünftig als TV-Experte für Eurosport unterwegs, seine neue Tätigkeit beginnt bereits am Freitag, wenn die neue Weltcup-Saison im norwegischen Lillehammer startet.
Dann wird Eisenbichler erstmals nicht selbst am Start stehen, wenn die weltbesten Skispringer sich von der Schanze stürzen, sondern das Ganze von außen beobachten und analysieren - eine Umstellung, die dem 34-Jährigen nicht allzu schwerfällt.
"Es war die richtige Entscheidung. Ich bin sehr happy und glücklich mit meinem Leben", erzählte Eisenbichler der SportBild.
"Natürlich hatte ich eine schöne Zeit und bin froh, dass ich dem Skispringen nun als Experte für Eurosport in anderer Funktion erhalten bleibe. Denn für das Skispringen hat mein Herz gebrannt und brennt auch immer noch", betonte der erfolgreichste DSV-Adler der WM-Geschichte.
Skispringen: Markus Eisenbichler will TV-Zuschauern Athletenperspektive nah bringen
Nach Lillehammer, wo die Wettkämpfe am Freitagnachmittag mit dem Mixed-Team-Wettbewerb starten, wird der Bundespolizist bei ausgewählten weiteren Springen dabei sein, etwa der Vierschanzentournee und den Olympischen Spielen.
Erst im März hatte Eisenbichler seine lange und erfolgreiche Karriere beendet, in der er unter anderem sechs WM-Titel und eine Olympia-Bronzemedaille feiern konnte. Im Gesamtweltcup 2020/21 und bei der Vierschanzentournee 2018/19 schrammte er als Gesamtzweiter jeweils nur knapp am großen Triumph vorbei.
In Lillehammer schließt sich nun ein Kreis für den 34-Jährigen, denn genau von dem Ort, wo er nun zum ersten Mal als TV-Experte unterwegs sein wird, sah er 1994 bei den Olympischen Spielen seine erste Skisprung-Übertragung im Fernsehen.
Seine neue Position will Eisenbichler dazu nutzen, den Zuschauern zu Hause auch die Athletenperspektive nahezubringen.
"Ich war lange genug dabei, habe alle Höhen und Tiefen erlebt", erklärte der Bad Reichenhaller: "Wie fühlt sich der Sportler, wenn er als Letztes oben am Balken sitzt? Was fühlt er, wenn es gerade nicht so läuft? Die Außenstehenden bekommen meist nicht mit, was für Kämpfe man als Athlet mit sich selbst im Kopf führt."
Titelfoto: Bildmontage: Darko Bandic/AP/dpa, Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

