Wurde sein Sohn böse ausgebootet? Skisprung-Legende erhebt heftige Vorwürfe
Finnland - Janne Ahonen (48) hat fünfmal die Vierschanzentournee gewonnen, ist fünfmaliger Weltmeister und zweifacher Silbermedaillen-Gewinner bei Olympischen Winterspielen. Das Talent fürs Skispringen wurde seinem Sohn Mico (23) in die Wiege gelegt, doch nun hat der Finne in jungen Jahren die langen Bretter bereits in die Ecke gestellt.
Papa Janne erhebt aus diesem Grund schwere Vorwürfe gegen den heimischen Verband und wittert eine Verschwörung gegen seine Familie. Denn sein Sohn beschloss zurückzutreten, nachdem er von der Nationalmannschaft ausgeschlossen wurde, es nicht einmal ins B-Team schaffte.
"Diese Entscheidung ist schwer zu verstehen. Es scheint, als würden die schlechten Taten seines Vaters nun an ihm gerächt werden", erklärte Janne in einem Interview mit "Ilta Sanomat". Mico hatte sich bereits im März 2024 eine schwere Knieverletzung im Training in Lahti zugezogen, wurde operiert und kämpfte sich fortan zurück ins Business.
Schon im Frühjahr 2025 konnte er wieder auf die Schanze, sprang im Continental Cup sowie bei den finnischen Meisterschaften und dem finnischen Pokal, wo er jeweils Zweiter wurde.
Sein Fernziel waren die Olympischen Winterspiele 2030. Doch trotz, dass er laut seines Vaters besser sprang als einige Athleten, die ins B-Team berufen worden, blieb Mico außen vor.
Mico Ahonen gibt ehrlich zu, was der eigentliche Grund für seinen Rücktritt vom Skispringen ist
Kurz nach dem Interview von Janne Ahonen brach der Sohn sein Schweigen und bestätigte, dass die Ausbootung aus dem Nationalteam ihm einen Stich ins Herz versetzt hatte.
"Mein Ausscheiden aus der Nationalmannschaft hätte meine Sponsoringpläne beeinträchtigt, das war ein Faktor, der die gesamte Situation beeinflusst hat", so Mico.
Der 23-Jährige bestätigte zum Teil die Aussagen seines Vaters. "Ich werde jetzt keine Namen nennen, aber es gab allerlei Vorkommnisse", berichtet er über die Zeit bei der Nationalmannschaft. Allerdings gab er auch ehrlich zu, dass das viel größere Problem seine mangelnde Motivation gewesen sei.
"Das Springen hätte mich immer noch fasziniert, aber das körperliche Training hat mich nicht so motiviert, wie es sollte. Wer nicht die Motivation hat, wie die Besten der Welt zu trainieren, wird auch nicht der Beste der Welt werden", so Mico Ahonen selbstkritisch.
Sein Karriereende fühle sich gut an, er sei glücklich mit seiner Entscheidung, meinte er abschließend. Das wird auch sicher auch seinen Vater trotz aller Wut über die Ausbootung besänftigen.
Titelfoto: Bildmontage: Urs Flueeler/epa/dpa, IMAGO / Newspix

