Lebensgefahr! Kleiner Grill sorgt für großen Rettungseinsatz

Stuttgart - Auf diese Idee kamen bisher (glücklicherweise!) nur wenige...

Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst: Das tödliche Gas Kohlenstoffmonoxid wurde im Wohnhaus festgestellt.
Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst: Das tödliche Gas Kohlenstoffmonoxid wurde im Wohnhaus festgestellt.  © 7aktuell/Simon Adomat

Am gestrigen Samstagabend gegen 20 Uhr hat eine Frau in Stuttgart ihr Essen mit einem kleinen Kohlegrill zubereiten wollen. Zum Verhängnis wurde der Baden-Württembergerin dabei, dass sie offenbar nicht nach draußen gehen wollte!

Mitten in ihrer Wohnung zündete sie die Kohle an und bereitete das Abendessen zu, wie die Feuerwehr Stuttgart mitteilte. Die Fenster ließ die Frau geschlossen.

Ein folgenschwerer Fehler, wie sich nach einiger Zeit zeigte: Durch das Feuer wurde die Luft im Raum immer dünner. Übrig blieb vor allem CO-Gas, also Kohlenstoffmonoxid, welches auch zum Tod führen kann.

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"Das Messgerät des Einsatzleiters zeigte bereits beim Betreten des Treppenhauses alarmierende, gesundheitsschädliche Werte an", so Daniel Anand, Sprecher der Stuttgarter Feuerwehr gegenüber TAG24.

Die Konzentration des gefährlichen Gases war sogar so hoch, dass die CO-Warnmelder von Nachbarn aus einer höheren Etage angesprungen sein sollen!

Diese alarmierten schlussendlich die Einsatzkräfte, die nach der Ursache suchten und schließlich die Frau mit einer schweren CO-Vergiftung fanden.

Mit diesem Grill wollte die Frau ihr Essen in der Wohnung zubereiten.
Mit diesem Grill wollte die Frau ihr Essen in der Wohnung zubereiten.  © 7aktuell/Simon Adomat

Die Kameraden der Feuerwehr retteten die Frau aus ihrer Kohlenstoffmonoxid-verseuchten Wohnung ins Freie. Anschließend wurde sie vom Rettungsdienst behandelt und in ein Krankenhaus gefahren. Insgesamt wurden drei Personen vor Ort behandelt.

Währenddessen führte die Feuerwehr Schadstoffmessungen durch: In zwei Wohnungen sowie dem Treppenhaus wurden erhöhte CO-Werte festgestellt. Diese wurden von den Kräften der Feuerwehr belüftet.

Insgesamt soll ein Sachschaden in Höhe von rund 1000 Euro entstanden sein, hieß es nach Informationen von vor Ort.

Im Einsatz waren 15 Feuerwehrleute mit fünf Fahrzeugen, ein Wagen des Rettungsdienstes und eine Streifenwagenbesatzung der Polizei.

Das ist CO-Gas

Kohlenstoffmonoxid ist farb- und geruchslos, warnte der Feuerwehrsprecher. Das Gas verdränge Sauerstoff im Blut und der Muskulatur. "Die lebensnotwendige Sauerstoffversorgung von Organen und insbesondere dem Gehirn kann dadurch blockiert werden", so Anand weiter.

Er wies darauf hin, dass ein Warnmelder Leben retten kann - wie dieser Fall bewies. Die grillende Frau hätte sonst nämlich rasch das Bewusstsein verlieren können. Wäre sie dann nicht entdeckt worden, hätte der Tod gedroht.

"Insbesondere bei Gas-Thermen, Öl-Heizungen oder Kaminöfen sollte ein CO-Warner installiert werden", appellierte Anand abschließend.

Erstmeldung von 10.25 Uhr, aktualisiert um 13.35 Uhr.

Titelfoto: Montage: 7aktuell/Simon Adomat (2)

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