Hilfe vom Hitzebus in Stuttgart: Für Wasser reicht das Geld nicht
Von David Nau
Stuttgart - Für viele Obdachlose ist Wasser Luxus. In Stuttgart bringt ein Hitzebus Hilfe. Was erleben die Ehrenamtlichen dabei?
Alles in Kürze
- Hitzebus in Stuttgart bringt Hilfe für Obdachlose
- Wasser ist Luxus für viele Obdachlose
- Helfer verteilen Wasser und Snacks
- Menschen sind dankbar für die Hilfe
- Ehrenamtliche unterstützen Bedürftige

"Das Geld reicht nicht, um auch noch Wasser zu kaufen", sagt eine jüngere Frau. Ihren Namen will sie nicht nennen - aber trotzdem von ihrer Lage erzählen. Sie sei abhängig und brauche deswegen täglich Alkohol.
"Ich habe noch drei Euro in der Tasche. Davon kaufe ich mir Bier und kein Wasser", sagt sie. Die Helfer des Stuttgarter Hitzebusses begrüßt sie an diesem heißen Tag überschwänglich. "Die sind voll wichtig für uns."
Willi Glück und Janine Funk verteilen Wasser, Apfelschorle und Kekse und haben in ihren roten Beuteln auch Sonnencreme dabei. Der 25 Jahre alte Student und die 34 Jahre alte Projektmanagerin sind an diesem heißen Tag in Stuttgart mit dem Hitzebus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Einsatz.
Steigt das Thermometer in der Landeshauptstadt über 30 Grad, ist das orange beklebte Fahrzeug in der größten Mittagshitze unterwegs und bringt Getränke, Mützen und auch Snacks zu Obdachlosen und anderen Bedürftigen.

Menschen sind dankbar für die Hilfe
Unter einer Brücke im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt liegt ein Mann auf den abgenutzten und fleckigen Matratzen, er döst. Willi weckt ihn auf und gibt ihm eine Flasche Wasser, eine Flasche Apfelschorle und einige Snacks.
Auch für die Bewohner der anderen Matratzen lassen die beiden Wasser da. Der Mann bedankt sich höflich und wünscht noch einen schönen Tag.
Eine Gruppe, die wenige Meter weiter entfernt mit Bier und kleinen Schnapsflaschen lagert, hat die Helfer schon erwartet und dankt für das Wasser. "Danke für Ihr Engagement", sagt ein Mann zu Janine. "Hut ab, dass ihr das macht."
Titelfoto: Bildmontage: Christoph Schmidt/dpa