Nach Messer-Angriff auf Polizisten: Vater verurteilt

Von David Nau

Rosengarten/Heilbronn - Weil er bei der Wegnahme seiner Kinder einen Polizisten mit einem Messer attackiert hat, soll ein Vater ins Gefängnis.

Am 1. Juli griff ein Mann (35) einen Polizisten mit einem Messer an, da er seine Kinder an das Jugendamt übergeben wollte.
Am 1. Juli griff ein Mann (35) einen Polizisten mit einem Messer an, da er seine Kinder an das Jugendamt übergeben wollte.  © Marius Bulling/onw-images/dpa

Das Landgericht Heilbronn verurteilte den Mann am Montag wegen versuchten Totschlags und Angriffs auf Vollstreckungsbeamte zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren, wie eine Sprecherin mitteilte. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig.

Mehrere Medien hatten über die Entscheidung berichtet.

Hintergrund des Vorfalls Anfang Juli in der Gemeinde Rosengarten im Landkreis Schwäbisch Hall im Nordosten Baden-Württembergs war der Einsatz eines Gerichtsvollziehers gewesen. Dieser sollte die beiden fünfjährigen Kinder der Familie in Obhut nehmen und an das Jugendamt übergeben.

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Doch der Vater griff einen Polizisten, der den Gerichtsvollzieher begleitete, mit einem Brotmesser an. Weil das Messer nicht durch die Schutzweste des Beamten drang, wurde dieser nicht verletzt.

Danach soll sich der Vater mit seinen fünf Jahre alten Kindern in der Wohnung verschanzt haben.

Erst nach mehreren Stunden stürmten Spezialeinsatzkräfte laut Anklage die Wohnung, überwältigten den Mann und befreiten die Kinder.

Geständnis vor Gericht

Der Mann wurde nun vor Gericht verurteilt: fünfeinhalb Jahre hinter Gittern (Urteil noch nicht rechtskräftig).
Der Mann wurde nun vor Gericht verurteilt: fünfeinhalb Jahre hinter Gittern (Urteil noch nicht rechtskräftig).  © Bernd Weißbrod/dpa

Der 35-Jährige hatte beim Prozessauftakt Anfang Dezember den Angriff eingeräumt.

Er habe den Polizisten Angst einjagen und sie so zum Rückzug zwingen wollen, sagte der Angeklagte vor dem Landgericht aus. Er habe in größter Panik gehandelt, sei entsetzt und erschüttert, dass man ihm einen Tötungsvorwurf mache. Er habe nur erschrecken und nicht töten wollen.

Der Polizist schilderte vor Gericht die Folgen des Einsatzes: Er sei seither krankgeschrieben, bei ihm sei eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden. Er wisse nicht, wie es weitergehe.

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Den Tag des Einsatzes vergesse er nicht, sagte der Mann aus: "Ich denke jeden Tag an den 1. Juli."

Titelfoto: Marius Bulling/onw-images/dpa

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