Stuttgart 21: Start nach hinten verschoben

Von David Nau

Stuttgart - Das Bahnprojekt Stuttgart 21 soll teilweise erst 2027 in Betrieb gehen und damit später als geplant. Der Fernverkehr und ein Teil des Regionalverkehrs werden wie angekündigt ab Dezember 2026 in den neuen Tiefbahnhof fahren, ein Teil des Regionalverkehrs endet dagegen bis Juli 2027 weiter im alten oberirdischen Kopfbahnhof, wie die Deutsche Bahn (DB) in Stuttgart mitteilte.

Das Eingangsportal für den neuen Tiefbahnhof soll zu großen Teilen fertiggestellt sein.
Das Eingangsportal für den neuen Tiefbahnhof soll zu großen Teilen fertiggestellt sein.  © Bernd Weißbrod/dpa

Als Grund für die schrittweise Inbetriebnahme nennt das Unternehmen die Entzerrung von Sperrungen, die wegen der Arbeiten für den Anschluss der neuen Infrastruktur an die bestehenden Strecken nötig sind.

Damit könne man die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich halten, sagte DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber.

Bislang war geplant worden, den Tiefbahnhof im Dezember 2026 vollständig in Betrieb zu nehmen und den Betrieb im alten Kopfbahnhof einzustellen.

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Im Mai hatte die Bahn die Projektpartner von Stuttgart 21 darüber informiert, dass im Zuge der Arbeiten für die Inbetriebnahme zahlreiche Sperrungen nötig sind, die zu massiven Einschränkungen für die Fahrgäste geführt hätten.

Daraufhin wurde eine Taskforce eingesetzt, die beraten sollte, wie der Start möglichst fahrgastfreundlich gestaltet werden kann.

Eröffnung von Stuttgart 21 war ursprünglich 2019 geplant

Die neue Bahnsteighalle macht was her, aber wann rollen hier wirklich endlich Züge durch?
Die neue Bahnsteighalle macht was her, aber wann rollen hier wirklich endlich Züge durch?  © Bernd Weißbrod/dpa

Die Inbetriebnahme war bereits mehrfach verschoben worden, zuletzt auf Dezember 2026. Bei Abschluss der Finanzierungsvereinbarung im Jahr 2009 war man von einer Eröffnung 2019 ausgegangen.

Die Gründe für die mehrmaligen Verschiebungen sind laut Bahn unterschiedlich: Klagen gegen das Projekt und geänderte Auflagen etwa beim Brandschutz.

Weitere Faktoren für die Verzögerungen seien der "geologisch anspruchsvolle Untergrund im Stuttgarter Stadtgebiet" oder aufwendige Genehmigungsverfahren durch geänderte Gesetze beim Artenschutz.

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Das Projekt Stuttgart 21 steht nicht nur für den Bau des neuen Hauptbahnhofs in der Landeshauptstadt, sondern für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart.

Gebaut werden neue Bahnhöfe - etwa ein neuer Fernbahnhof am Flughafen -, Dutzende Kilometer Schienenwege und Tunnelröhren, Durchlässe sowie Brücken.

Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm schließt neben Stuttgart 21 auch den Neubau der bereits 2022 eröffneten Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm ein.

Herzstück von Stuttgart 21 ist der neue unterirdische Hauptbahnhof, der im Gegensatz zum bisherigen Kopfbahnhof ein Durchgangsbahnhof sein wird.

Erstmeldung: 7.42 Uhr, zuletzt aktualisiert: 17.14 Uhr

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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