So mies steht es um die Frühjahrs-Honigernte im Ländle

Mayen/Stuttgart - Diese Zahlen klingen nicht unbedingt hoffnungsvoll! Baden-Württembergs Imkerinnen und Imker haben in diesem Frühjahr weniger Honig geerntet als ein Jahr zuvor.

Die Frühjahrs-Honigernte im Südwesten kann als sehr durchwachsen bezeichnet werden. (Archivbild)
Die Frühjahrs-Honigernte im Südwesten kann als sehr durchwachsen bezeichnet werden. (Archivbild)  © Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa

Pro Bienenvolk wurden im Durchschnitt 13,1 Kilogramm eingeholt, wie das Fachzentrum Bienen und Imkerei im rheinland-pfälzischen Mayen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das waren demzufolge 2,8 Kilo weniger als im Frühjahr 2022 - aber 1,3 Kilo mehr als im langjährigen Mittel.

Helmut Horn, Präsident des Landesverbandes Württembergischer Imker, führt das insbesondere auf das Wetter zurück. Während der Blüte im März und April sei es für die Bienen zu nass und kalt gewesen sei. Das habe sich später zwar stabilisiert. Das Ergebnis sei aber eher durchwachsen. Vereinzelt habe es auch gute Ernten gegeben - etwa bei den Imkern, die den Standort ihrer Bienenstöcke gewechselt hätten. Das sei aber nicht überall der Fall gewesen.

Das bestätigt auch Fachzentrums-Leiter Christoph Otten. Zu Beginn des Frühjahrs habe es lange geregnet, weswegen viele Bienen zunächst im Stock geblieben seien und die Population gering geblieben sei. Otten zufolge war es bundesweit aber ein überdurchschnittliches Jahr. Die Bienen hätten viele Pollen und viel Nektar gefunden. "Das Bienenjahr fing spät an, verlief dann bei gutem Wetter aber positiv."

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Bundesweit gibt es schätzungsweise 1,1 Millionen Bienenvölker, etwa 190.000 davon in Baden-Württemberg. Mehr als ein Sechstel der etwa 170.000 Imker in Deutschland ist im Südwesten tätigt. Die meisten von ihnen machen dies als Hobby oder im Nebenerwerb.

Frühjahrs-Honigernte im Südwesten unterdurchschnittlich

Längst nicht überall im Bundesgebiet ist die Honigernte so durchwachsen wie im Südwesten.
Längst nicht überall im Bundesgebiet ist die Honigernte so durchwachsen wie im Südwesten.  © Sebastian Gollnow/dpa

Das Fachzentrum Bienen und Imkerei aus Mayen in Rheinland-Pfalz ist für die Branchenumfrage zuständig, an der dieses Mal rund 6400 Imker teilnahmen. 891 aus Baden-Württemberg. Es ging um die bis Mitte Juni laufende Frühjahrsernte, die sogenannte Frühtracht.

Im bundesweiten Durchschnitt holten die Imker pro Bienenvolk 18,4 Kilogramm Honig ein. Das waren 3,1 Kilogramm mehr als im langjährigen Mittel. Im Vorjahreszeitraum waren es mit 20 Kilo aber noch mehr gewesen.

Am besten schnitten Imkerinnen und Imker in Schleswig-Holstein sowie in den ostdeutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt ab. Dort wurden jeweils mindestens 26 Kilogramm geschleudert. Allerdings nahmen dort nur relativ wenige Imker an der Befragung teil, die Angaben sind nur bedingt aussagekräftig.

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Zu der Mitte Juli beendeten Spättracht läuft eine weitere Befragung. Separat dazu bezieht das Fachzentrum Erkenntnisse zur Ernte und zur Bienengesundheit aus rund 600 Waagen, die bundesweit an Bienenstöcken angebracht sind. Zuletzt waren die Stöcke schwerer als im Vorjahr, es war also recht viel Honig darin - das kann als gutes Vorzeichen für die Sommertracht verstanden werden.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa

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