20-Jähriger rast Pärchen tot, doch was er danach abzieht, ist unfassbar

Stuttgart - Es passierte am Aschermittwoch, dem 6. März gegen 23.30 Uhr: Ein 20-Jähriger raste mit seinem geliehenen Jaguar durch Stuttgart, dann verlor er die Kontrolle über den 550-PS-starken Sportwagen. (TAG24 berichtete)

Das Wrack des Jaguars vor einer Gaststätte.
Das Wrack des Jaguars vor einer Gaststätte.  © SDMG

Wie TAG24 bereits berichtete, kam er in der Rosensteinstraße mit knapp 170 Sachen ins Schleudern und geriet in den Gegenverkehr, wobei er in einen Citroen rutschte.

Darin saß ein junges Pärchen, ein 25-jähriger Mann und seine 22-jährige Freundin.

Beide waren sofort tot, der 20-jährige Jaguar-Lenker und sein 18-jähriger Beifahrer blieben unverletzt.

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Nun muss sich der junge Erwachsene ab dem 11. September wegen zweifachen Mordes vor Gericht verantworten, da man davon ausgeht, dass der 20-jährige KfZ-Lehrling durch die hohe Geschwindigkeit den Tod des jungen Paares in Kauf genommen hat. (TAG24 berichtete)

Doch in diesem Zusammenhang kamen jetzt erschütternde Details zum Vorschein.

Laut einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger", hat der 20-Jährige direkt in der Nacht des Unfalls Beweismittel vernichtet, die seine Fahrweise dokumentiert haben.

Dies geht aus der Anklage hervor, welcher der Zeitung vorliegt.

In dem Kleinwagen (r.) saß das junge Pärchen, das sofort tot war. Links ist der Jaguar des inzwischen 21-Jährigen zu sehen.
In dem Kleinwagen (r.) saß das junge Pärchen, das sofort tot war. Links ist der Jaguar des inzwischen 21-Jährigen zu sehen.  © Kohls/SDMG/dpa

Demnach hat es die Polizei "leider versäumt, das Smartphone des Angeschuldigten sofort nach der Tat sicherzustellen."

Der Jaguar-Fahrer hat noch in der Unfallnacht, alle seine Freunde dazu aufgefordert, die Videos von seinen Spritztouren auf ihren Handys zu löschen.

Teilweise konnten die Strafverfolger zwar das Material wiederherstellen, aber vieles ging verloren.

Der Angeklagte soll mehrere seiner Freunden auf Spritztouren mit dem geliehen Jaguar mitgenommen haben.

So fand man immerhin ein Video, in welchem der 20-Jährige mit 274 km/h über die Autobahn raste.

Doch die vernichteten Beweise sind nicht das einzige, was einen hinsichtlich der Anklage fassungslos macht.

So soll es nach dem Bericht des "Kölner Stadtanzeiger" in der Unfallnacht zu einem absurden Vorfall im Polizeiwagen gekommen sein. Da der 20-jährige Angeklagte zunächst von Selbstmordgedanken sprach, brachte ihn die Polizei vorübergehend in eine Psychiatrie.

Auf dem Weg dorthin soll er die Beamten tatsächlich gefragt haben, wie schnell so ein Streifenwagen denn fahren kann.

Titelfoto: Kohls/SDMG/dpa

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