Kindersitze im Crashtest: Diese Modelle fallen mit "mangelhaft" durch

München - Beim Vergleich von 17 Kindersitzen lieferten drei Modelle ein besonders ernüchterndes Ergebnis und können nicht empfohlen werden.

Die Kindersitze werden Unfallszenarien ausgesetzt, um ihre Sicherheit zu überprüfen.  © ADAC/BildschnittTV

Beim zweiten Kindersitztest 2025 hat der ADAC 17 Produkte (sechs Babyschalen, elf Kindersitze) unter die Lupe genommen. Neben einem Crashtest flossen Bedien- und Ergonomie- sowie Schadstoff- und Umweltschadstoffprüfungen in die Bewertung ein. Drei Modelle schnitten dabei so schlecht ab, dass sie als "mangelhaft" eingestuft werden mussten.

So haben der "Reecle 360 (ZA 10 i-Size)" und der "Chipolino Olympus i-Size" bei der Sicherheit versagt. Kinder, die hier Platz nehmen, sind einem ernsthaften Verletzungsrisiko ausgeliefert, so der ADAC.

Auch der für Reisen entwickelte "Maxi-Cosi Nomad Plus" fiel durch: Beim Crashtest wurden nur ausreichende Leistungen erzielt, bedenklich sind zudem sehr hohe Mengen an umweltschädlichen PFAS im Produkt.

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Auf die Konfrontation mit diesem Ergebnis gab der Hersteller an, er habe im März 2025 die Produktion und Zulieferung so umgestellt, dass nun alle Modelle frei von PFAS seien. Es sei aber nicht auszuschließen, dass Restbestände der älteren Modelle noch bei Händlern im Verkauf sind, betont der ADAC.

"Das Produktionsdatum eines Kindersitzes ist nicht einheitlich gekennzeichnet - manche Hersteller vermerken es auf einem Aufkleber oder einer Prägung auf dem Kindersitz."

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Kindersitze nur mit Isofix-Stationen? Das sagt der ADAC zum Test

ADAC-Testleiter Andreas Ratzek mit den 17 getesteten Kindersitzen.  © ADAC/BildschnittTV

Der ADAC setzt die Ansprüche bei den Tests der Kindersitze bewusst höher als die gesetzlichen Mindestanforderungen an.

In der Kategorie Babyschale schnitt die "Joie i-Level Pro" insgesamt am besten ab. Bei den Kleinkindersitzen war die "Besafe Beyond 360" in Kombination mit der Isofixstation "Beyond Base" das einzige Produkt, das sowohl in puncto Sicherheit als auch in der Gesamtbetrachtung "gut" abschnitt. Unter den Kindersitzen für vier- bis zwölfjährige Kinder sind der "Britax Römer Kidfix Pro" und der "Axkid Up" laut ADAC zu empfehlen.

Eltern sollten beim Kauf neben Testergebnissen auch auf andere Aspekte achten. So sei es wichtig, sich selbst gut mit einem Produkt vertraut zu machen und die Bedienung zu beherrschen. Ein falsch eingebauter Sitz kann bei einem Unfall jegliche Schutzwirkung verlieren.

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"Isofix-Stationen können zwar dabei helfen, Einbaufehler zu vermeiden, die Ergebnisse der aktuellen Testrunde haben aber auch gezeigt, dass diese Einbauform nicht in jedem Fall auch einen Sicherheitsvorteil bietet", erklärt der ADAC.

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