Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: So erbaut Ihr eine eigene römische Stadt

Leipzig - Wer Städtebau-Simulatoren liebt, kommt seit Jahrzehnten am "Anno"-Franchise nicht vorbei. Jetzt hat Ubisoft endlich mit "Anno 117: Pax Romana" (Release: 13. November) nachgelegt. TAG24 hat getestet, ob das Spiel mit dem "1800"-Vorgänger mithalten kann.

Das alte römische Reich kann sich wirklich sehen lassen.  © Ubisoft

Während man sich im vorherigen "Anno"-Game noch im Zeitalter der Industrialisierung befand, wird man nun einige Jahrhunderte in die Vergangenheit katapultiert - also mitten ins Römische Reich.

Zu Beginn der Kampagne muss sich der Spieler für einen Statthalter-Charakter entscheiden: Während Marcus nach Albion beordert wird, muss sich seine Schwester Marcia in Latium um die Geschäfte ihres neuen Ehemannes kümmern.

Die Gebiete unterscheiden sich vor allem durch die vorhandenen Rohstoffe voneinander, sodass früher oder später eine Handelsroute zum Austausch etabliert wird. Das grundlegende Spielerlebnis bleibt bei beiden Optionen aber gleich - abgesehen davon, dass Latium (Mittelitalien) natürlich ein bisschen farbenfroher daherkommt als das graue Albion (Großbritannien).

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Grafisch kann sich "Anno 117" wirklich sehen lassen und überzeugt sowohl auf dem Land als auch zu Wasser auf ganzer Linie. Die römischen Gebäude, wie etwa Amphitheater oder Tempel, sehen wunderschön aus, wobei jede Stadt ihren ganz eigenen Charme mitbringt. Hier haben die Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet.

Den wohl schwächsten Aspekt des Games stellt die Kampagne dar, die mit nichtssagenden Charakteren und einer langweiligen Familienstory daherkommt und sich nie so richtig entfalten will. Glücklicherweise gibt es ja aber noch den "Endlos"-Spielmodus, in dem man sich einfach nur aufs Bauen und Planen konzentrieren kann.

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Wie auch schon beim Vorgänger bietet "Anno 117" eine lebendige, spaßige Spielwelt.  © Ubisoft

"Anno 117: Pax Romana" im Test: Städtebau vom Feinsten - mit weniger Stress

In der Albion-Spielewelt findet man viele Sümpfe. Das bietet eine gelungene Abwechslung zur Latium-Gegend.  © Ubisoft

Beim Aufbau der eigenen Zivilisation werden der eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt, wodurch jeder Spielertyp auf seine Kosten kommt.

Legt man Wert auf eine schöne und ästhetische Struktur? Oder ist die Stadt eher ein Mittel zum Zweck, um Geld zu scheffeln und die Armeen in den Krieg zu schicken? Kein Problem, alles ist möglich.

Die Steuerung geht dabei sogar mit dem Controller recht flüssig von der Hand, bleibt aber natürlich in den Punkten intuitives Handeln und Schnelligkeit hinter der Maus-und-Tastatur-Handhabung zurück.

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Fazit: Selbst Anno-Neulingen sollte es gelingen, problemlos in das Spiel reinzufinden und den Städtebau voranzutreiben. Das Ganze entfaltet sofort den Franchise-typischen Suchtfaktor, kann meiner Meinung nach aber alleine schon aufgrund des altertümlichen Settings nicht mit der rasanten Industrialisierungs-Spielwelt aus "Anno 1800" mithalten.

Dieser Schritt in die Vergangenheit verleiht "Anno 117" automatisch einen etwas langsameren, bedächtigeren Charakter. Ob man dieses niedrigere Stresslevel als positiv oder negativ bewertet, hängt aber natürlich vom individuellen Spieler ab. Alles in allem hat Ubisoft hier ein sehenswertes Städtebau-Brett geliefert.

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