"Atlas Fallen": Die nächste deutsche Gurke nach "Der Herr der Ringe: Gollum"?

Leipzig - Nach dem absoluten Debakel rund um "Der Herr der Ringe: Gollum" und der darauffolgenden Schließung der Daedalic-Abteilung hatten viele Gaming-Liebhaber bereits Angst, dass Deck13 der nächste deutsche Entwickler sein könnte, der mit einem Spiel ein Luftloch schießt. Ob "Atlas Fallen" aber wirklich auch zum Vergessen ist, verrät der Test.

Euer namenloser Held hat durch ein mächtiges Artefakt plötzlich die nötige Power, in der Wüstenwelt mal so richtig aufzuräumen.
Euer namenloser Held hat durch ein mächtiges Artefakt plötzlich die nötige Power, in der Wüstenwelt mal so richtig aufzuräumen.  © Focus Home Interactive/Deck13

Nach der ersten halben Stunde, die ich mich mit dem Spiel beschäftigt hatte, wurde mein ungutes Gefühl vor dem Test quasi auf die Spitze getrieben. Nicht nur, dass das Action-RPG auf Metacritic gerade so nur die 60er-Marke knackte, beim Anspielen hatte ich auch direkt mit massiven Bugs zu kämpfen.

Vom Intro an bis zu den ersten Spielszenen begleiteten mich dicke schwarze Balken über den ganzen TV-Bildschirm, die erst nach einem kompletten Neustart der PS5 verschwanden.

Und das zu einem Zeitpunkt, an dem der erste Patch nach Release bereits veröffentlicht war - oje!

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Zum Glück hatte ich über meine restliche Spielzeit nur noch mit kleineren Fehlern zu tun. So konnte ich endlich in die Geschichte eines namenlosen Helden eintauchen, der in einer von Göttern beherrschten Wüstenwelt einen mächtigen Handschuh findet und es sich fortan als Aufgabe macht, sich und seine Bewohner zu retten.

Das erinnerte von der Grundthematik vielleicht nicht zufällig an Square Enix' "Forspoken", mit dem ich milde gesagt in diesem Jahr absolut nichts anfangen konnte. Gauntlet, der Name des Artefakts, redet nervigerweise genau so viel wie Freys Armreif.

"Atlas Fallen": Motivierendes Gameplay, schwache Story

"Atlas Fallen" sieht, wenn es nicht gerade von Grafik-Bugs geplagt wird, in Teilen richtig gut aus.
"Atlas Fallen" sieht, wenn es nicht gerade von Grafik-Bugs geplagt wird, in Teilen richtig gut aus.  © Focus Home Interactive/Deck13

Weitere Parallele: Auch in "Atlas Fallen" geht es flott zur Sache. Mit Eurem Helden gleitet Ihr geschwind über den Sand von Ort zu Ort, vermöbelt unterwegs im wuchtigen und abwechslungsreichen Kampfsystem allerhand Gegner und könnt Euch über zahlreiche Schätze freuen, die man hier und da findet.

Doch genau wie in "Forspoken" fühlt sich das nach ein paar Stunden irgendwie banal an. Irgendwie fehlen große "Aha"-Momente, wie es große Vorbilder wie "Elden Ring" in all ihrer Schönheit am laufenden Band getan haben.

Außerdem, und das ist wohl die größte Schwäche von "Atlas Fallen", kann die Story zu kaum einem Zeitpunkt wirklich motivieren.

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Wo wir in ähnlichen Titeln wie "God of War" kaum erwarteten konnten, herauszufinden, wie es mit Kratos und seinem Sohn weitergeht, bleibt beim Deck13-Titel nicht viel mehr als ein Schulterzucken, wenn die Story zum Abschluss gebracht wurde.

Ein Totalreinfall ist das zwar nicht. Bei der großen Menge an Konkurrenz-Titeln geht "Atlas Fallen" aber einfach unter.

Fazit zu Atlas Fallen

Aufatmen! "Atlas Fallen" ist keine deutsche Entwicklungsgurke geworden wie Daedalics Gollum-Titel. Trotz cooler Gameplay-Mechaniken kann das Wüstenabenteuer aber trotzdem nicht wirklich überzeugen.

Besonders die Story will einfach nie so richtig fruchten und aufgrund der großen Konkurrenzsituation wird das Spiel wohl eher früher als später in Vergessenheit geraten. Leider schade.

Titelfoto: Focus Home Interactive/Deck13

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