Borderlands 4 setzt auf offene Welt und weniger Klamauk, aber wird es dadurch gleich zum Hit?
Leipzig - Kaum zu glauben, aber es ist schon sechs Jahre her, seit wir das letzte Mal ein neues "Borderlands" zocken konnten! Fast schon auf den Tag genau veröffentlichten Gearbox und 2K am Freitag den langersehnten vierten Teil der Loot-Shooter-Reihe. Der lockt inzwischen mit einer offenen Welt und setzt zum Glück auch auf weniger Klamauk. Aber wird er dadurch auch zu einem guten Spiel?
Natürlich sind das nicht die einzigen Neuerungen.
Die Entwickler haben uns unter anderem auch einen Greifhaken sowie einen Gleitschirm für mehr Mobilität spendiert. Dadurch lässt sich nicht nur die Welt besser erkunden, Eure neuen Tools sind durchaus auch im Kampf nützlich. So könnt Ihr mit dem Greifhaken Benzinkanister heranholen und auf Eure Gegner werfen, während der Schirm Euch dabei hilft, Flächenangriffen auszuweichen.
Die größte Änderung ist jedoch der neue Planet.
Ja, Ihr habt richtig gehört: "Borderlands 4" spielt nicht mehr auf Pandora. Stattdessen verschlägt es Eure Vault Hunter diesmal nach Kairos, wo neue Abenteuer auf sie warten. Erstmals in der Reihe besteht die Welt nicht aus weitläufigen Arealen, sondern ist bis auf ein paar wenige Ladezeiten offen gestaltet.
Natürlich ist die Karte vollgepackt mit Nebenaufgaben. Das Rad erfindet Gearbox mit Kairos allerdings nicht neu und nachdem sich die Sidequests wieder einmal als ziemliche Checkliste herausgestellt hatten, habe ich die Map größtenteils ignoriert, um der Story zu folgen.
Hierbei haben die Entwickler den Klamauk des oftmals kritisierten dritten Teils glücklicherweise zurückgeschraubt. Stattdessen kommt "Borderlands 4" deutlich ernster und düsterer daher und erinnert dabei an Serien-Höhepunkte wie Teil 2 und "Tales from the Borderlands".
Die Bewohner von Kairos wurden nämlich von dem üblen "Timekeeper" versklavt, der sie nicht nur auf Schritt und Tritt beobachten, sondern jeden unliebsamen Widersacher auch kaltblütig ausschalten kann.
Klar, dass wir dem irren Tyrannen nun das Handwerk legen müssen.
Borderlands 4: Coole Helden, dicke Bullet Sponges
Borderlands-typisch wählen wir dazu zu Beginn einen von vier Helden aus, um anschließend mit unzähligen verschiedenen Waffen unsere Gegner niederzumähen.
Die Helden verkörpern altbekannte Klassen:
- Sirene Vex setzt auf Magie, um damit einen Klon von sich oder auch eine coole Raubkatze zu beschwören.
- Soldat Rafa zieht mit einem Exoskelett ins Feld, die über verschiedene Kanonen als auch Armklingen für den Nahkampf verfügt.
- Ritter Amon setzt mit Hammer, Schild und Äxten auf den Nahkampf und kann dabei ordentlich Schaden einstecken. Der Tank eben.
- Wissenschaftlerin Harlowe verfügt über verschiedene Gadgets, mit denen sie Feinde verlangsamen oder sie direkt in ein Energiefeld einschließen kann, um ihnen Schaden zu verpassen.
Die Fähigkeiten sehen allesamt cool aus und machen ordentlich Bock, sie auszuprobieren. Den Spaß mindern leider wieder einmal die Bullet Sponges, also Gegner, die so viel Schaden wegstecken, dass Ihr ewig auf sie draufballern müsst.
Klar, bei Bossen ist das durchaus okay. Aber wenn selbst Kleinkram ganze Magazine schluckt, ist es mit der Power-Fantasie schnell vorbei.
Fazit zu Borderlands 4
Keine Frage, "Borderlands 4" ist nach wie vor ein gutes Spiel, das seinen Vorgängern in nichts nachsteht. Die große Revolution, wie sie in der Story beschrieben wird, bleibt in Sachen Gameplay jedoch aus.
Klar, die neue Welt Kairos ist schön anzusehen und auch die neuen Helden machen ordentlich Laune. Unterm Strich steht aber eben auch nur "mehr Borderlands" - alles auf hohem Niveau, aber eben auch nicht mehr.
Wer also bisher nichts mit der Reihe anfangen konnte, der wird auch mit dem neuesten Ableger nicht warm werden. Wer dagegen mehr vom Alten haben möchte, wird hier seine Freude haben. Aber gut, vielleicht sollte man auch nicht mehr vom mittlerweile vierten Teil erwarten.
Titelfoto: 4K Games

