Deutschland - Vor wenigen Wochen ist "Call of Duty: Black Ops 7" gestartet und als Fan der Serie kann man sich einerseits freuen, andererseits kopfschüttelnd darüber lachen, wofür man schon wieder Geld ausgegeben hat. Das Gute vorweg: Der Spaß bleibt, die (teils unfreiwillige) Unterhaltung sorgt für Gesprächsstoff.
Dass dabei Sängerin, Schauspielerin und Ex-SXTN-Mitglied Nura (36) die Rolle des "Replacers" eingenommen hat, verkommt bei all den Meldungen (leider) fast schon zur Nebensache.
Wollen wir mit den Highlights für die langjährigen Anhänger starten. Denn die Rückkehr der einst beliebten Karten sind immer ein Retro-Highlight.
Zum Start gibt es 13 neue 6v6-Maps und drei legendäre Rückkehrer, die man in Black Ops 2 schon kennenlernen durfte: "Express" (die Map mit Bahnhof und Zügen), Raid (die Nobel-Villa mit Pool, Gästehäusern und Sportautos) und Hijacked (die Privatjacht).
Außerdem werden zum Start der Season 1 Anfang Dezember der Dauerklassiker "Nuketown" und unter anderem "Standoff" und "Meltdown" ihre Renaissance feiern. Hinweise deuten darauf hin, dass auch Klassiker wie "Yemen" nachkommen könnten.
Auch im Zombie-Modus wurde unter anderem mit der großen Map "Ashes of the Damned", dem neuen Modi "Cursed" oder dem herrlich absurden "Dead Ops Arcade 4" ordentlich Fanservice betrieben.
Multiplayer bleibt Shooter-Spaß-Garant - wenn die Maps laden
Das Gunplay im Multiplayer bleibt gewohnt knackig und abwechslungsreich. Egal, ob man durch das Shoppingviertel in Tokio rennt, über eine Ölplattform, durch eine Alaska-Basis slidet oder die an frühere Titel erinnernden heftigen Wall-Jumps perfektioniert: Der gewohnte Fun-Faktor bleibt erhalten.
Allerdings reagiert Entwickler Treyarch auf die "viel zu bunt"- und Überladen-Kritiken: Carry-Forward aus BO6 ist gestrichen, alte Skins bleiben draußen.
Es soll einen bodenständigen und Setting-gerechten Look geben. Classic-Prestige ist auch wieder zurück: Level 55 - und dann bis zu zehn Prestige-Ränge bis zum Titel "Prestige-Meister". Ab dann kann man bis maximal Level 1000 weitere Belohnungen absahnen.
Doch es ist nicht alles Gold: Zum Start gab es wieder einige Probleme mit den Servern, zahlreiche Runden brauchten bis ins laufende Spiel hinein, um die Map überhaupt fertig zu rendern.
Apropos Grafik: Bei manchen Elementen wie Ladebildschirmen, Emblemen und Visitenkarten hat man bei Activision KI-Programme statt Grafiker eingesetzt.
Bilder, wie man sie aus ChatGPT kennt, zeugen von Faulheit und Jobabbau im Art-Team. Billiger wird das Spiel dadurch aber nicht.
Für Solo-Player und Kunst-Supporter wenig Anreize
Wie man spätestens seit der viel zu lauten und aufdringlichen Level-Aufstieg-Meldungen bei "Warzone" weiß: Die Entscheidungsträger zocken ihr eigenes Spiel offenbar nicht.
Sieht man jetzt wieder an der Kampagne, bei der man aus unerfindlichen Gründen "always online" spielen muss.
Nachdem jahrelang gutes Material geliefert wurde, hat man nun ein wirres, grindiges Geballer in generischen Open-World-Arealen ohne klassisches COD-Missionsdesign.
Herzlose Zeitverschwendung. Wie man so heftig vom ursprünglichen Weg abkommen kann, ist auch eine Leistung - aber kein Verkaufsargument.
Was sagt das Fazit? Wer vor allem solo spielen möchte oder ein kritisches Auge auf Business-Entscheidungen hat, bekommt ein 5/10-Spiel. Bestenfalls. Aber! Wer sein Glück und seinen Spaß in Zombies und Multiplayern finden möchte, wird fündig.
Auch wenn man nur wieder Crossplay ausschalten oder PC und Konsolen separieren kann - statt das schon seit jeher sinnvoller und immer ignorierte "Maus/Tastatur oder Controller" - bekommt Letzteres 8/10 Ausrüstungslieferungen.